Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Fremdwort
Fremdwort,aus einer Fremdsprache übernommenes Wort, das sich in Schreibung, Lautung und Flexion der aufnehmenden Sprache nicht angepasst hat. Hierdurch unterscheidet es sich vom Lehnwort, dessen fremde Herkunft dem Normalsprecher nicht bekannt ist, und vom Erbwort, das dem heim. Sprachbereich entstammt. Eine strikte Trennung zw. F. und Lehnwort ist jedoch nicht möglich. Dasselbe Wort kann in einer Sprache als F. und als Lehnwort vorkommen, z. B. im Deutschen lat. »signare« als »signieren« (F.) und »segnen« (Lehnwort). Alle Lehnwörter waren ursprünglich F., jedoch werden nicht alle F. zu Lehnwörtern.
Ursache für die Übernahme von F. ist bes. die Übernahme der durch sie bezeichneten Sache (z. B. bei den durch das Italienische vermittelten Wörtern aus dem Geldverkehr: Giro, Agio, Storno). An F. lassen sich kulturelle Strömungen ablesen, die auf einen bestimmten Sprachraum einwirken. Die Haltung der Sprachgemeinschaften oder ihrer einzelnen Schichten F. gegenüber ist unterschiedlich. Neben der bewussten Aufnahme von F. (z. B. ritterl. Gesellschaft des MA., die zahlr. Ausdrücke ritterlich-höf. Kultur aus dem Französischen übernahm) stehen Bestrebungen nat. Selbstbehauptung, wie sie schon im 1. Jh. v. Chr. in Rom auftraten, wo sie gegen den Einfluss der grch. Kultur gerichtet waren. In Dtl. waren nach dem Dreißigjährigen Krieg (Sprachgesellschaften) und erneut um die Wende vom 18. zum 19. Jh. (J. H. Campe) purist. Tendenzen zu beobachten. In neuerer Zeit hat die Entwicklung bes. von Wiss. und Technik die Anzahl der F. stark vergrößert; eine wichtige Rolle spielen F. im Rahmen der zunehmend von Internationalisierung und Standardisierung gekennzeichneten Fachsprachen.
Fremdwort,aus einer Fremdsprache übernommenes Wort, das sich in Schreibung, Lautung und Flexion der aufnehmenden Sprache nicht angepasst hat. Hierdurch unterscheidet es sich vom Lehnwort, dessen fremde Herkunft dem Normalsprecher nicht bekannt ist, und vom Erbwort, das dem heim. Sprachbereich entstammt. Eine strikte Trennung zw. F. und Lehnwort ist jedoch nicht möglich. Dasselbe Wort kann in einer Sprache als F. und als Lehnwort vorkommen, z. B. im Deutschen lat. »signare« als »signieren« (F.) und »segnen« (Lehnwort). Alle Lehnwörter waren ursprünglich F., jedoch werden nicht alle F. zu Lehnwörtern.
Ursache für die Übernahme von F. ist bes. die Übernahme der durch sie bezeichneten Sache (z. B. bei den durch das Italienische vermittelten Wörtern aus dem Geldverkehr: Giro, Agio, Storno). An F. lassen sich kulturelle Strömungen ablesen, die auf einen bestimmten Sprachraum einwirken. Die Haltung der Sprachgemeinschaften oder ihrer einzelnen Schichten F. gegenüber ist unterschiedlich. Neben der bewussten Aufnahme von F. (z. B. ritterl. Gesellschaft des MA., die zahlr. Ausdrücke ritterlich-höf. Kultur aus dem Französischen übernahm) stehen Bestrebungen nat. Selbstbehauptung, wie sie schon im 1. Jh. v. Chr. in Rom auftraten, wo sie gegen den Einfluss der grch. Kultur gerichtet waren. In Dtl. waren nach dem Dreißigjährigen Krieg (Sprachgesellschaften) und erneut um die Wende vom 18. zum 19. Jh. (J. H. Campe) purist. Tendenzen zu beobachten. In neuerer Zeit hat die Entwicklung bes. von Wiss. und Technik die Anzahl der F. stark vergrößert; eine wichtige Rolle spielen F. im Rahmen der zunehmend von Internationalisierung und Standardisierung gekennzeichneten Fachsprachen.