Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Freizeit
Freizeit,der (im Einzelnen unterschiedlich definierte) Zeitraum, der dem arbeitenden Menschen neben seinen berufl. oder berufsähnl. Verpflichtungen verbleibt. F. wird entweder als Gesamtheit dieser »Nicht-Arbeitszeit« oder nur als die darin enthaltene »Mußezeit« definiert; häufig wird F. auch in reproduktive oder regenerative (Ernährung, Schlaf, Körperpflege) und frei disponible, »verhaltensbeliebige« Zeit (z. B. Vergnügen, Tätigkeiten zur Selbstverwirklichung) unterteilt.
Seit den 1990er-Jahren haben die Menschen in Dtl. erstmals mehr Stunden zur eigenen Verfügung, als sie für den Erwerb ihres Lebensunterhaltes aufwenden müssen. Im Zusammenhang damit und angesichts eines Wertewandels in Bezug auf die (Erwerbs-)Arbeit entstand die These vom Beginn einer Freizeitgesellschaft. Deren Gültigkeit ist jedoch umstritten, nicht zuletzt deshalb, weil auch weiterhin ein beträchtl. Teil der F. auf die Zeit entfällt, die für familäre und soziale Verpflichtungen, aufwendige Konsumentscheidungen und zur Entfernungsüberbrückung (zw. Wohnort und Arbeitsplatz) aufgewendet wird.
Mit der gewachsenen Bedeutung der F. ist in der letzten Zeit mit der Freizeitforschung ein interdisziplinärer wiss. Ansatz entstanden. Die Zunahme der F. hat Angebot an und Nachfrage nach Dienstleistungen und Produkten, die in der F. konsumiert werden, wachsen lassen. Die aus verschiedsten Wirtschaftszweigen zusammengefasste Freizeitwirtschaft (in engerer Abgrenzung auch als F.industrie bezeichnet) gilt daher als eine ausgesprochene Wachstumsbranche.
▣ Literatur:
L. Rosenmayr Arbeit - F. - Lebenszeit. Grundlagenforschungen zu Übergängen im Lebenszyklus, hg. v. u. F. Kolland. Opladen 1988.
⃟ Opaschowski, H. W.: Einf. in die Freizeitwissenschaft. Opladen 21994.
⃟ Schulze, Gerhard: Die Erlebnis-Gesellschaft. Kultursoziologie der Gegenwart. Frankfurt am Main u. a. 61996.
Freizeit,der (im Einzelnen unterschiedlich definierte) Zeitraum, der dem arbeitenden Menschen neben seinen berufl. oder berufsähnl. Verpflichtungen verbleibt. F. wird entweder als Gesamtheit dieser »Nicht-Arbeitszeit« oder nur als die darin enthaltene »Mußezeit« definiert; häufig wird F. auch in reproduktive oder regenerative (Ernährung, Schlaf, Körperpflege) und frei disponible, »verhaltensbeliebige« Zeit (z. B. Vergnügen, Tätigkeiten zur Selbstverwirklichung) unterteilt.
Seit den 1990er-Jahren haben die Menschen in Dtl. erstmals mehr Stunden zur eigenen Verfügung, als sie für den Erwerb ihres Lebensunterhaltes aufwenden müssen. Im Zusammenhang damit und angesichts eines Wertewandels in Bezug auf die (Erwerbs-)Arbeit entstand die These vom Beginn einer Freizeitgesellschaft. Deren Gültigkeit ist jedoch umstritten, nicht zuletzt deshalb, weil auch weiterhin ein beträchtl. Teil der F. auf die Zeit entfällt, die für familäre und soziale Verpflichtungen, aufwendige Konsumentscheidungen und zur Entfernungsüberbrückung (zw. Wohnort und Arbeitsplatz) aufgewendet wird.
Mit der gewachsenen Bedeutung der F. ist in der letzten Zeit mit der Freizeitforschung ein interdisziplinärer wiss. Ansatz entstanden. Die Zunahme der F. hat Angebot an und Nachfrage nach Dienstleistungen und Produkten, die in der F. konsumiert werden, wachsen lassen. Die aus verschiedsten Wirtschaftszweigen zusammengefasste Freizeitwirtschaft (in engerer Abgrenzung auch als F.industrie bezeichnet) gilt daher als eine ausgesprochene Wachstumsbranche.
▣ Literatur:
L. Rosenmayr Arbeit - F. - Lebenszeit. Grundlagenforschungen zu Übergängen im Lebenszyklus, hg. v. u. F. Kolland. Opladen 1988.
⃟ Opaschowski, H. W.: Einf. in die Freizeitwissenschaft. Opladen 21994.
⃟ Schulze, Gerhard: Die Erlebnis-Gesellschaft. Kultursoziologie der Gegenwart. Frankfurt am Main u. a. 61996.