Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Freiligrath
Freiligrath,Ferdinand, Dichter, * Detmold 17. 6. 1810, ✝ Cannstatt (heute zu Stuttgart) 18. 3. 1876; urspr. Bankangestellter; wirkte als Schriftsteller mit polit. und sozialen Gedichten (»Ça ira!«, 1846) für freiheitl., demokrat. Ideale. Seiner Gesinnung wegen verfolgt, ging er nach Belgien, der Schweiz, 1846 nach England. 1848 zurückgekehrt, wurde er wegen des Gedichts »Die Todten an die Lebenden« verhaftet, jedoch freigesprochen. Mit K. Marx übernahm er die Redaktion der »Neuen Rheinischen Zeitung«, Köln (bis 1849); 1851-68 erneute Emigration nach England. F. brachte mit Schilderungen exot. Welten (»Der Löwenritt«, »Der Mohrenfürst«) einen neuen Ton in die dt. Lyrik. Seine Kriegslieder von 1870 zeigen die Wandlung des einstigen Revolutionärs zum patriot. Dichter der Bismarckzeit.
Literatur:
Fleischhack, E.: Bibliographie F. F.s 1829-1990. Bielefeld 1993.
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