Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Freie Demokratische Partei
Freie Demokratische Partei,Abk. FDP, seit 1968/69 parteioffiziell F.D.P., eine polit. Partei, 1948 aus dem Zusammenschluss national-liberaler und linksliberaler Gruppen in den westl. Besatzungszonen Dtl.s und in den Westsektoren Berlins entstanden; wurde gegründet, als sich die Liberaldemokratische Partei Deutschlands (LDPD) in der SBZ der SED annäherte. - Die FDP spielte bei der Bildung von Bundes- und Landesreg. oft eine Schlüsselrolle; sie stellte mit ihrem ersten Vors. T. Heuss 1949-59 den ersten Bundespräs. und war 1949-56 an der CDU/CSU-geführten Bundesreg. beteiligt. Vors. waren 1949-54 F. Blücher, 1954-57 T. Dehler, 1957-60 R. Maier. Unter E. Mende (1960-68) ging die FDP 1961-66 erneut ein Bündnis mit der CDU/CSU ein. 1966-69 stand sie in der Opposition. 1968 setzte eine linksliberale Umorientierung ein, die unter dem neuen Vors. W. Scheel weiterverfolgt wurde. Unter dem Titel »Freiburger Thesen« verabschiedete sie 1971 ein Grundsatzprogramm, das u. a. die Sozialbindung des Eigentums und die innerbetriebl. Mitbestimmung hervorhob. 1969-82 bildete die FDP mit der SPD eine sozialliberale Koalitionsregierung. Ausgehend von Gemeinsamkeiten mit der SPD in der Außen-, Deutschland- und Rechtspolitik verstand sich die FDP in der Regierungskoalition als entschiedene Verfechterin der Marktwirtschaft. Der innerparteilich gegen Ende der 1970er-Jahre erstarkte wirtschaftsliberale Flügel um seinen Sprecher O. Graf Lambsdorff brachte im Herbst 1982 mit seinen wirtschafts- und sozialpolit. Vorstellungen die FDP in Gegensatz zum Koalitionspartner SPD. Der Wechsel zur Koalition mit der CDU/CSU im Okt. 1982 wurde in der Bundestagswahl vom März 1983 von den Wählern bestätigt. Nach der Wahl W. Scheels 1974 zum Bundespräs. waren 1974-85 H.-D. Genscher, 1985-88 M. Bangemann und 1988-93 O. Graf Lambsdorff Vors. der Partei. Im Zuge der dt. Vereinigung traten am 12. 8. 1990 die liberalen Gruppierungen der DDR der FDP bei, und zwar die Liberaldemokrat. Partei (LDP), die Deutsche Forumspartei (DFP, gegr. im Jan. 1990) und die FDP der DDR (gegr. im Febr. 1990), außerdem die Nationaldemokrat. Partei Deutschlands (NDPD). Vors. blieb O. Graf Lambsdorff, 1993 gefolgt von K. Kinkel, 1995 von W. Gerhardt. Nach den Bundestagswahlen von 1990 und 1994 blieb die FDP Mitglied der Regierungskoalition; 1998 ging sie in die Opposition. Nahe stehende Jugendorganisation sind die Jungen Liberalen. Stimmenanteile der FDP bei den Bundestagswahlen. (deutsche Geschichte, Übersicht. Übersichten und Tabellen finden Sie im Buch)
▣ Literatur:
Friedrich-Naumann-Stiftung. F.D.P. Das Programm der Liberalen ... 1980 bis 1990, hg. v. der Baden-Baden 1990.
⃟ Lösche, P. u. Walter, F.: Die FDP. Richtungsstreit u. Zukunftszweifel. Darmstadt 1996.
Freie Demokratische Partei,Abk. FDP, seit 1968/69 parteioffiziell F.D.P., eine polit. Partei, 1948 aus dem Zusammenschluss national-liberaler und linksliberaler Gruppen in den westl. Besatzungszonen Dtl.s und in den Westsektoren Berlins entstanden; wurde gegründet, als sich die Liberaldemokratische Partei Deutschlands (LDPD) in der SBZ der SED annäherte. - Die FDP spielte bei der Bildung von Bundes- und Landesreg. oft eine Schlüsselrolle; sie stellte mit ihrem ersten Vors. T. Heuss 1949-59 den ersten Bundespräs. und war 1949-56 an der CDU/CSU-geführten Bundesreg. beteiligt. Vors. waren 1949-54 F. Blücher, 1954-57 T. Dehler, 1957-60 R. Maier. Unter E. Mende (1960-68) ging die FDP 1961-66 erneut ein Bündnis mit der CDU/CSU ein. 1966-69 stand sie in der Opposition. 1968 setzte eine linksliberale Umorientierung ein, die unter dem neuen Vors. W. Scheel weiterverfolgt wurde. Unter dem Titel »Freiburger Thesen« verabschiedete sie 1971 ein Grundsatzprogramm, das u. a. die Sozialbindung des Eigentums und die innerbetriebl. Mitbestimmung hervorhob. 1969-82 bildete die FDP mit der SPD eine sozialliberale Koalitionsregierung. Ausgehend von Gemeinsamkeiten mit der SPD in der Außen-, Deutschland- und Rechtspolitik verstand sich die FDP in der Regierungskoalition als entschiedene Verfechterin der Marktwirtschaft. Der innerparteilich gegen Ende der 1970er-Jahre erstarkte wirtschaftsliberale Flügel um seinen Sprecher O. Graf Lambsdorff brachte im Herbst 1982 mit seinen wirtschafts- und sozialpolit. Vorstellungen die FDP in Gegensatz zum Koalitionspartner SPD. Der Wechsel zur Koalition mit der CDU/CSU im Okt. 1982 wurde in der Bundestagswahl vom März 1983 von den Wählern bestätigt. Nach der Wahl W. Scheels 1974 zum Bundespräs. waren 1974-85 H.-D. Genscher, 1985-88 M. Bangemann und 1988-93 O. Graf Lambsdorff Vors. der Partei. Im Zuge der dt. Vereinigung traten am 12. 8. 1990 die liberalen Gruppierungen der DDR der FDP bei, und zwar die Liberaldemokrat. Partei (LDP), die Deutsche Forumspartei (DFP, gegr. im Jan. 1990) und die FDP der DDR (gegr. im Febr. 1990), außerdem die Nationaldemokrat. Partei Deutschlands (NDPD). Vors. blieb O. Graf Lambsdorff, 1993 gefolgt von K. Kinkel, 1995 von W. Gerhardt. Nach den Bundestagswahlen von 1990 und 1994 blieb die FDP Mitglied der Regierungskoalition; 1998 ging sie in die Opposition. Nahe stehende Jugendorganisation sind die Jungen Liberalen. Stimmenanteile der FDP bei den Bundestagswahlen. (deutsche Geschichte, Übersicht. Übersichten und Tabellen finden Sie im Buch)
▣ Literatur:
Friedrich-Naumann-Stiftung. F.D.P. Das Programm der Liberalen ... 1980 bis 1990, hg. v. der Baden-Baden 1990.
⃟ Lösche, P. u. Walter, F.: Die FDP. Richtungsstreit u. Zukunftszweifel. Darmstadt 1996.