Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Französisch-Guayana
Französisch-Guayana(frz. Guyane Française), frz. Überseedép. an der NO-Küste Südamerikas, zw. Surinam im W (Grenzfluss Maroni) und Brasilien im O und S, 91 000 km2, (1995) 147 000 Ew., Hptst. ist Cayenne. F.-G. gehört zum Bergland von Guayana, das hier, von vielen Flüssen stark zerschnitten, nur noch Höhen bis 700 m ü. M. erreicht. Der bis 40 km breiten Küstenebene sind die Îles du Salut, zu denen die Teufelsinsel gehört, vorgelagert. Das Klima ist tropisch mit hohen Niederschlägen. Etwa 90 % der Fläche sind von trop. Regenwald bedeckt, an der Küste sind Mangrovesümpfe verbreitet. Mehr als die Hälfte der Bev. (Kreolen, Schwarze, Asiaten) lebt in der Hptst., eine geringe Zahl von Indianern an der Küste und im Landesinnern, Buschneger (Maron) am Río Maroni. Amtssprache ist Französisch, Umgangssprache eine frz. Kreolsprache. Rd. 90 % der Bev. sind römisch-katholisch. - In der Wirtschaft spielen neben dem Anbau für den Eigenbedarf lediglich der Zuckerrohranbau, die Krabbenfischerei (für den Markt in den USA) und der Holzeinschlag eine gewisse Rolle; Holzreichtum (bes. Harthölzer) und Bodenschätze (Bauxit, Gold, Tantalit) werden wegen der geringen Erschließung noch wenig genutzt. - Nordwestlich von Cayenne entstand seit 1967 Kourou als Sitz des frz. Raumforschungszentrums und einer Raketenabschussbasis. - Die Küste wurde 1599 von Spaniern entdeckt, 1604 von Franzosen besiedelt, endgültig 1816 frz., 1852/54-1948 Sträflingskolonie (Teufelsinsel, Cayenne); seit 1946 frz. Überseedépartement.
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