Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Fouché
Fouché[fu'ʃe], Joseph, Herzog von Otranto (seit 1809), frz. Politiker, * Le Pellerin (bei Nantes) 21. 5. 1759, ✝ Triest 26. 12. 1820; wurde 1792 Mitgl. des Konvents und der Bergpartei, einer der Führer der Schreckensherrschaft von 1793/94, stimmte für die Hinrichtung König Ludwigs XVI. und war 1793 für etwa 1 600 Todesurteile in Lyon verantwortlich. 1799-1802 und 1804-10 herrschte er als Polizeimin. Napoleons I. fast unumschränkt (Aufbau einer Geheimpolizei). Wegen geheimer Verhandlungen mit Großbritannien fiel er 1810 in Ungnade. 1814 schloss er sich den Bourbonen an; auch während der »Hundert Tage« von 1815, als ihn Napoleon I. wieder zum Polizeimin. machte, blieb er in heiml. Verbindung mit der Gegenseite und trat 1815 an die Spitze der provisor. Reg. in Paris. 1816 wurde er als »Königsmörder« dennoch verbannt. - »Mémoires«, 2 Bde. (1822-24). S. Zweig schrieb eine Biographie F.s (1930).
Literatur:
Zweig, S.: J. F. Bildnis eines polit. Menschen. Frankfurt am Main 461. -464. Tsd. 1994.
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