Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Forum
Forum[lat.] das,
1) allg.: Plattform; öffentl. Diskussion, Aussprache; Personenkreis für sachverständige Problemdiskussion.
2) in der Antike der Mittelpunkt jeder von den Römern gegr. Stadt; Zentrum für alle städt. Behörden und Regierungsorgane wie des Geschäftsverkehrs; Magistratsgebäude, Wandelgänge sowie zahlr. Tempel und z. T. Markthallen umgaben den Platz, auf dem Altäre, Statuen, Siegessäulen und Triumphbögen errichtet wurden.
Das Forum Romanum (der Stadt Rom) entstand im 6. Jh. v. Chr. durch Entwässerung einer urspr. sumpfigen Senke. Ausgrabungen (1803 ff.) legten v. a. Reste des kaiserzeitl. Baubestands frei sowie auch ältere Fundamente. Seit dem frühen 5. Jh. erfolgten Tempelgründungen: Tempel des Saturn (497; neu erbaut 42 v. Chr.), des Castor und Pollux (484; zuletzt erneuert im 2. Jh. n. Chr.), der Concordia (367; mehrmals erneuert). In die Frühzeit gehörten auch die Regia, Sitz des Pontifex Maximus, und der Rundtempel der Vesta (zuerst Holzbauten, Steinbau 200 v. Chr., mehrmals erneuert), der das ewige Feuer auf dem hl. Staatsaltar barg. Zentrum des polit. Lebens war im NW das Comitium (Volksversammlungsplatz) mit der Curia (Tagungsort des Senats) und der Rednerbühne (Rostra). Aus dem 1. Jh. v. Chr. stammt die Basilica Julia (Gericht, Börse), aus dem 1. Jh. n. Chr. der Tempel für Antoninus Pius und Faustina, Triumphbogen des Titus 81 n. Chr., des Septimus Severus 203 n. Chr. Die Kaiserforen sind eine nördl. Erweiterung des zu klein gewordenen F. Romanum mit Cäsar-F. und dem Tempel der Venus Genetrix, Augustus-F. mit dem Tempel des Mars Ultor, die F. des Nerva und des Vespasian mit dem Tempel der Friedensgöttin (Pax) und das Trajans-F. mit der Basilika Ulpia und der Trajanssäule.
▣ Literatur:
Buchner, W. K.: Zentrum der Welt. Das F. Romanum als Brennpunkt der röm. Geschichte. Gernsbach 1990.
Forum[lat.] das,
1) allg.: Plattform; öffentl. Diskussion, Aussprache; Personenkreis für sachverständige Problemdiskussion.
2) in der Antike der Mittelpunkt jeder von den Römern gegr. Stadt; Zentrum für alle städt. Behörden und Regierungsorgane wie des Geschäftsverkehrs; Magistratsgebäude, Wandelgänge sowie zahlr. Tempel und z. T. Markthallen umgaben den Platz, auf dem Altäre, Statuen, Siegessäulen und Triumphbögen errichtet wurden.
Das Forum Romanum (der Stadt Rom) entstand im 6. Jh. v. Chr. durch Entwässerung einer urspr. sumpfigen Senke. Ausgrabungen (1803 ff.) legten v. a. Reste des kaiserzeitl. Baubestands frei sowie auch ältere Fundamente. Seit dem frühen 5. Jh. erfolgten Tempelgründungen: Tempel des Saturn (497; neu erbaut 42 v. Chr.), des Castor und Pollux (484; zuletzt erneuert im 2. Jh. n. Chr.), der Concordia (367; mehrmals erneuert). In die Frühzeit gehörten auch die Regia, Sitz des Pontifex Maximus, und der Rundtempel der Vesta (zuerst Holzbauten, Steinbau 200 v. Chr., mehrmals erneuert), der das ewige Feuer auf dem hl. Staatsaltar barg. Zentrum des polit. Lebens war im NW das Comitium (Volksversammlungsplatz) mit der Curia (Tagungsort des Senats) und der Rednerbühne (Rostra). Aus dem 1. Jh. v. Chr. stammt die Basilica Julia (Gericht, Börse), aus dem 1. Jh. n. Chr. der Tempel für Antoninus Pius und Faustina, Triumphbogen des Titus 81 n. Chr., des Septimus Severus 203 n. Chr. Die Kaiserforen sind eine nördl. Erweiterung des zu klein gewordenen F. Romanum mit Cäsar-F. und dem Tempel der Venus Genetrix, Augustus-F. mit dem Tempel des Mars Ultor, die F. des Nerva und des Vespasian mit dem Tempel der Friedensgöttin (Pax) und das Trajans-F. mit der Basilika Ulpia und der Trajanssäule.
▣ Literatur:
Buchner, W. K.: Zentrum der Welt. Das F. Romanum als Brennpunkt der röm. Geschichte. Gernsbach 1990.