Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Fortpflanzung
Fortpflanzung(Reproduktion), die Erzeugung von Nachkommen; durch F. wird i. d. R. die Zahl der Individuen erhöht (Vermehrung) und die Art erhalten. Man unterscheidet ungeschlechtl. und geschlechtl. F. Die ungeschlechtl. F. (asexuelle F., vegetative F., Monogonie) geht von Körperzellen des mütterl. Organismus (bei Einzellern von deren einziger Körperzelle) aus und vollzieht sich über mitot. Zellteilungen, wobei die Tochterzellen den gleichen Chromosomensatz und somit dasselbe Erbgut wie der mütterl. Organismus bzw. die Mutterzelle haben. Bei der geschlechtl. F. entsteht aus zwei geschlechtlich unterschiedl. Keimzellen durch deren Verschmelzung (Befruchtung) und anschließende mitot. Teilung ein neues Individuum. Die geschlechtl. F. bedingt eine Neukombination der Erbanlagen. Geschlechtl. und ungeschlechtl. F. können bei derselben Tier- oder Pflanzenart miteinander abwechseln (Generationswechsel). - Eine sog. eingeschlechtl. F. ist die Jungfernzeugung (Parthenogenese), bei welcher aus unbefruchteten Eizellen Nachkommen hervorgehen (z. B. bei Ameisen, Bienen, Wespen, Blattläusen, Stechapfel, Tabak, Reis).
Literatur:
Culclasure, D. F.: Anatomie u. Physiologie des Menschen, Bd. 10: Die F. des Menschen. A. d. Engl. Weinheim u. a. 31987, Nachdr. ebd. 1991.
F. Natur u. Kultur im Wechselspiel, hg. v. E. Voland. Frankfurt am Main 1992.
Hauenschild, C.: F. u. Sexualität der Tiere. Mannheim u. a. 1993.
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