Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Forster
Fọrster,1) ['fɔ:stə] E. M. (Edward Morgan), engl. Schriftsteller, * London 1. 1. 1879, ✝ Coventry 7. 6. 1970. Liberale Kulturtradition und engagierter Humanismus prägen seine Erzählungen und Romane (»Zimmer mit Aussicht«, 1908, verfilmt; »Howards End«, 1910, verfilmt), die in Variationen den Konflikt zweier Welten mit unterschiedl. Wertvorstellungen und Lebensauffassungen entwickeln (z. B. in »Auf der Suche nach Indien«, 1924); er schrieb auch das Libretto zu Brittens Oper »Billy Budd« (1951); wichtig für die Romanästhetik ist das krit. Werk »Ansichten des Romans« (1927).
2) Friedrich, eigtl. Waldfried Burggraf, Dramatiker, * Bremen 11. 8. 1895, ✝ ebd. 1. 3. 1958; 1933-38 Schauspieldirektor in München; schrieb bühnenwirksame Schauspiele (»Der Graue«, 1931; »Robinson soll nicht sterben«, 1932), auch Märchenspiele, Lustspiele und Bearbeitungen älterer Stoffe.
3) Johann Georg, Naturforscher, Reiseschriftsteller und Politiker, * Nassenhuben (bei Danzig) 27. 11. 1754, ✝ Paris 10. 1. 1794; begleitete mit seinem Vater Johann Reinhold F. (* 1729, ✝ 1798) J. Cook auf dessen 2. Weltumsegelung (1772-75). Sein Bericht (»Reise um die Welt«, 2 Bde., 1777 engl., 1778-80 dt.) wurde Vorbild für eine neue literar. Form, den wissenschaftlich fundierten Reisebericht. 1779 wurde F. Prof. in Kassel, 1784 in Wilna, 1788 Bibliothekar in Mainz. Eindrücke einer gemeinsamen Reise mit A. von Humboldt (1790) fasste er in den »Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich« (3 Tle., 1791-94) zusammen. Nach der frz. Eroberung von Mainz 1792 trat F. dem dt. Jakobinerklub (»Mainzer Klub«) bei, wurde 1793 dessen Präs. und Vizepräs. des »Rheinisch-Dt. Nationalkonvents«, in dessen Auftrag er im März 1793 in Paris über den Anschluss der Mainzer Rep. an Frankreich verhandelte.
▣ Literatur:
Harpprecht, K.: G. F. oder Die Liebe zur Welt. Eine Biographie. Reinbek 1990.
⃟ Weltbürger - Europäer - Deutscher - Franke. G. F. zum 200. Todestag, hg. v. R. Reichardt u. G. Roche, Ausst.-Kat. Universitätsbibliothek Mainz, 1994.
4) Rudolf, österr. Schauspieler, * Gröbming (Steiermark) 30. 10. 1884, ✝ Bad Aussee 26. 10. 1968; Charakterdarsteller, spielte in Wien und Berlin, später auch in Filmen (»Dreigroschenoper«, 1931; »Der träumende Mund«, 1932, u. a.) — Erinnerungen: »Das Spiel meines Lebens« (1967).
Fọrster,1) ['fɔ:stə] E. M. (Edward Morgan), engl. Schriftsteller, * London 1. 1. 1879, ✝ Coventry 7. 6. 1970. Liberale Kulturtradition und engagierter Humanismus prägen seine Erzählungen und Romane (»Zimmer mit Aussicht«, 1908, verfilmt; »Howards End«, 1910, verfilmt), die in Variationen den Konflikt zweier Welten mit unterschiedl. Wertvorstellungen und Lebensauffassungen entwickeln (z. B. in »Auf der Suche nach Indien«, 1924); er schrieb auch das Libretto zu Brittens Oper »Billy Budd« (1951); wichtig für die Romanästhetik ist das krit. Werk »Ansichten des Romans« (1927).
2) Friedrich, eigtl. Waldfried Burggraf, Dramatiker, * Bremen 11. 8. 1895, ✝ ebd. 1. 3. 1958; 1933-38 Schauspieldirektor in München; schrieb bühnenwirksame Schauspiele (»Der Graue«, 1931; »Robinson soll nicht sterben«, 1932), auch Märchenspiele, Lustspiele und Bearbeitungen älterer Stoffe.
3) Johann Georg, Naturforscher, Reiseschriftsteller und Politiker, * Nassenhuben (bei Danzig) 27. 11. 1754, ✝ Paris 10. 1. 1794; begleitete mit seinem Vater Johann Reinhold F. (* 1729, ✝ 1798) J. Cook auf dessen 2. Weltumsegelung (1772-75). Sein Bericht (»Reise um die Welt«, 2 Bde., 1777 engl., 1778-80 dt.) wurde Vorbild für eine neue literar. Form, den wissenschaftlich fundierten Reisebericht. 1779 wurde F. Prof. in Kassel, 1784 in Wilna, 1788 Bibliothekar in Mainz. Eindrücke einer gemeinsamen Reise mit A. von Humboldt (1790) fasste er in den »Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich« (3 Tle., 1791-94) zusammen. Nach der frz. Eroberung von Mainz 1792 trat F. dem dt. Jakobinerklub (»Mainzer Klub«) bei, wurde 1793 dessen Präs. und Vizepräs. des »Rheinisch-Dt. Nationalkonvents«, in dessen Auftrag er im März 1793 in Paris über den Anschluss der Mainzer Rep. an Frankreich verhandelte.
▣ Literatur:
Harpprecht, K.: G. F. oder Die Liebe zur Welt. Eine Biographie. Reinbek 1990.
⃟ Weltbürger - Europäer - Deutscher - Franke. G. F. zum 200. Todestag, hg. v. R. Reichardt u. G. Roche, Ausst.-Kat. Universitätsbibliothek Mainz, 1994.
4) Rudolf, österr. Schauspieler, * Gröbming (Steiermark) 30. 10. 1884, ✝ Bad Aussee 26. 10. 1968; Charakterdarsteller, spielte in Wien und Berlin, später auch in Filmen (»Dreigroschenoper«, 1931; »Der träumende Mund«, 1932, u. a.) — Erinnerungen: »Das Spiel meines Lebens« (1967).