Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Fluss
Fluss,1) Geographie: jedes fließende Gewässer des Festlandes; im allg. Sprachgebrauch werden bedeutendere F. Ströme, kleinere Bäche und kleinste Rinnsale genannt. Sie münden in einen anderen F. (Neben-F.), in einen Endsee oder ein Meer. Das zu einem F. gehörende Gewässernetz bildet dessen F.-System, das von diesem entwässerte Landgebiet sein Strom-, Entwässerungs- oder Einzugsgebiet, das durch eine Wasserscheide vom nächsten getrennt wird. Je nach Klima und Niederschlägen schwankt die Wasserführung im Jahreslauf (Hoch-, Mittel-, Niedrigwasser); in Gebieten ständigen Wechsels von Regen- und Trockenzeit gibt es period. F. (jahreszeitlich fließende) und episod. (nur in unregelmäßigen größeren Abständen erscheinende) F.; beide versickern oder verdunsten oft schon vor ihrer Mündung. Dauer-F. in Trockengebieten heißen Fremdlings-F. (z. B. unterer Nil). Karst-F. verschwinden im Untergrund (Karsterscheinungen), fließen aber oft unterirdisch als Höhlen-F. weiter und treten z. T. an anderer Stelle wieder zutage. - Der F. schafft sich in den Tälern eine Rinne, sein F.-Bett; F.-Terrassen deuten auf ein ehemals höher gelegenes, breiteres Bett hin. F.-Verwilderung nennt man die wiederholte Verlagerung des F.-Betts infolge stark wechselnder Wasserführung. Das F.-Gefälle nimmt nach dem Unterlauf hin ab; in leicht geneigten Ebenen verringert sich die Strömung, was zu Laufverlängerung, z. T. in Schlingen (Mäander), führt. Den Lauf querende harte Gesteinsschichten bewirken Stauungen, Wasserfälle, Stromschnellen. Das vom F. transportierte Material (Gesteinsschutt, Sinkstoffe), auf langem Weg zerrieben und gerundet, wird bei merkl. Strömungsverminderung als Kies-, Sand-, Schlammbank abgelagert. Manchmal erhöht der Fluss sein Bett so weit, dass er über der Umgebung liegt und zw. Dämmen fließt (Damm-F.). Vor der Mündung kann es zur Auffächerung des Flusslaufs kommen (Deltabildung), an Gezeitenküsten zur Verbreiterung des gesamten F. (Trichtermündung, Ästuar). (Tal, Flussregelung, Gewässerschutz).
▣ Literatur:
Hantke, R.: Flußgesch. Mitteleuropas. Skizzen zu einer Erd-, Vegetations- u. Klimagesch. der letzten 40 Millionen Jahre. Stuttgart 1993.
⃟ Brehm, J. u. Meijering, M. P. D.: Fließgewässerkunde. Einführung in die Ökologie der Quellen, Bäche u. Flüsse. Wiesbaden 31996.
⃟ Quellen, Bäche, Flüsse u. andere Fließgewässer. Biotope erkennen, bestimmen, schützen, hg. v. C.-P. Hutter, Beiträge v. W. Konold u. J. Schreiner. Stuttgart u. a. 1996.
2) Heraldik: von Wellenlinien begrenzter Pfahl, Balken, Schrägbalken.
3) Physik: elektrischer Fluss; magnetischer Fluss.
Fluss,1) Geographie: jedes fließende Gewässer des Festlandes; im allg. Sprachgebrauch werden bedeutendere F. Ströme, kleinere Bäche und kleinste Rinnsale genannt. Sie münden in einen anderen F. (Neben-F.), in einen Endsee oder ein Meer. Das zu einem F. gehörende Gewässernetz bildet dessen F.-System, das von diesem entwässerte Landgebiet sein Strom-, Entwässerungs- oder Einzugsgebiet, das durch eine Wasserscheide vom nächsten getrennt wird. Je nach Klima und Niederschlägen schwankt die Wasserführung im Jahreslauf (Hoch-, Mittel-, Niedrigwasser); in Gebieten ständigen Wechsels von Regen- und Trockenzeit gibt es period. F. (jahreszeitlich fließende) und episod. (nur in unregelmäßigen größeren Abständen erscheinende) F.; beide versickern oder verdunsten oft schon vor ihrer Mündung. Dauer-F. in Trockengebieten heißen Fremdlings-F. (z. B. unterer Nil). Karst-F. verschwinden im Untergrund (Karsterscheinungen), fließen aber oft unterirdisch als Höhlen-F. weiter und treten z. T. an anderer Stelle wieder zutage. - Der F. schafft sich in den Tälern eine Rinne, sein F.-Bett; F.-Terrassen deuten auf ein ehemals höher gelegenes, breiteres Bett hin. F.-Verwilderung nennt man die wiederholte Verlagerung des F.-Betts infolge stark wechselnder Wasserführung. Das F.-Gefälle nimmt nach dem Unterlauf hin ab; in leicht geneigten Ebenen verringert sich die Strömung, was zu Laufverlängerung, z. T. in Schlingen (Mäander), führt. Den Lauf querende harte Gesteinsschichten bewirken Stauungen, Wasserfälle, Stromschnellen. Das vom F. transportierte Material (Gesteinsschutt, Sinkstoffe), auf langem Weg zerrieben und gerundet, wird bei merkl. Strömungsverminderung als Kies-, Sand-, Schlammbank abgelagert. Manchmal erhöht der Fluss sein Bett so weit, dass er über der Umgebung liegt und zw. Dämmen fließt (Damm-F.). Vor der Mündung kann es zur Auffächerung des Flusslaufs kommen (Deltabildung), an Gezeitenküsten zur Verbreiterung des gesamten F. (Trichtermündung, Ästuar). (Tal, Flussregelung, Gewässerschutz).
▣ Literatur:
Hantke, R.: Flußgesch. Mitteleuropas. Skizzen zu einer Erd-, Vegetations- u. Klimagesch. der letzten 40 Millionen Jahre. Stuttgart 1993.
⃟ Brehm, J. u. Meijering, M. P. D.: Fließgewässerkunde. Einführung in die Ökologie der Quellen, Bäche u. Flüsse. Wiesbaden 31996.
⃟ Quellen, Bäche, Flüsse u. andere Fließgewässer. Biotope erkennen, bestimmen, schützen, hg. v. C.-P. Hutter, Beiträge v. W. Konold u. J. Schreiner. Stuttgart u. a. 1996.
2) Heraldik: von Wellenlinien begrenzter Pfahl, Balken, Schrägbalken.
3) Physik: elektrischer Fluss; magnetischer Fluss.