Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Fließen
Fließen,1) Physik: durch Einwirkung äußerer Kräfte hervorgerufene, bei Überschreiten der Fließgrenze einsetzende Bewegung der Teilchen flüssiger, viskoser oder plast. Stoffe sowie von Festkörpern geringer Festigkeit (geringer Elastizitätsgrenze) bei höheren Temperaturen oder hohen Drücken.
Bei normalen Flüssigkeiten (newtonsche Flüssigkeiten), z. B. Wasser, setzt das F. sofort bei Beginn der Krafteinwirkung (also schon durch das eigene Gewicht) ein; solche Stoffe haben keine Fließgrenze. Beim laminaren F. (Strömungsgeschwindigkeiten unter 0,1 m/s) schieben sich Flüssigkeitsschichten aneinander vorbei, ohne sich zu mischen. Bei größeren Geschwindigkeiten herrscht die durch Turbulenz gekennzeichnete turbulente Strömung (turbulentes F.) vor, bei der sich die Flüssigkeit strömend oder schießend bewegt. Im ersteren Falle ist die Wellengeschwindigkeit kleiner, im letzteren Falle größer als die Fließgeschwindigkeit. Die Gesetzmäßigkeiten newtonscher Flüssigkeiten untersucht die Hydrodynamik. - Nichtnewtonsche Flüssigkeiten sind viskose Stoffe mit unscharfer bis scharfer Fließgrenze und stark temperaturabhängigem Fließverhalten. Zu ihnen gehören Kolloide, Dispersionen, Suspensionen, polymere Lösungen, Schmelzen. Das nichtnewtonsche F. beschreibt die Rheologie (»Fließkunde«) durch allg. Zustandsgleichungen, die die Beziehungen zw. Spannungs-, Dehnungs- oder Deformationsvorgeschichten wiedergeben.
2) Werkstoffkunde: der Vorgang der plast. Verformung von Metallen und Legierungen bei hohen Belastungen. Im kalten Zustand tritt dabei eine Verfestigung des Werkstoffs ein. Bei hohen Temperaturen ist die Verfestigung gering, da durch therm. Aktivierung kontinuierlich Entfestigung auftritt. Dies wird bei der Warmumformung technisch genutzt.
Fließen,1) Physik: durch Einwirkung äußerer Kräfte hervorgerufene, bei Überschreiten der Fließgrenze einsetzende Bewegung der Teilchen flüssiger, viskoser oder plast. Stoffe sowie von Festkörpern geringer Festigkeit (geringer Elastizitätsgrenze) bei höheren Temperaturen oder hohen Drücken.
Bei normalen Flüssigkeiten (newtonsche Flüssigkeiten), z. B. Wasser, setzt das F. sofort bei Beginn der Krafteinwirkung (also schon durch das eigene Gewicht) ein; solche Stoffe haben keine Fließgrenze. Beim laminaren F. (Strömungsgeschwindigkeiten unter 0,1 m/s) schieben sich Flüssigkeitsschichten aneinander vorbei, ohne sich zu mischen. Bei größeren Geschwindigkeiten herrscht die durch Turbulenz gekennzeichnete turbulente Strömung (turbulentes F.) vor, bei der sich die Flüssigkeit strömend oder schießend bewegt. Im ersteren Falle ist die Wellengeschwindigkeit kleiner, im letzteren Falle größer als die Fließgeschwindigkeit. Die Gesetzmäßigkeiten newtonscher Flüssigkeiten untersucht die Hydrodynamik. - Nichtnewtonsche Flüssigkeiten sind viskose Stoffe mit unscharfer bis scharfer Fließgrenze und stark temperaturabhängigem Fließverhalten. Zu ihnen gehören Kolloide, Dispersionen, Suspensionen, polymere Lösungen, Schmelzen. Das nichtnewtonsche F. beschreibt die Rheologie (»Fließkunde«) durch allg. Zustandsgleichungen, die die Beziehungen zw. Spannungs-, Dehnungs- oder Deformationsvorgeschichten wiedergeben.
2) Werkstoffkunde: der Vorgang der plast. Verformung von Metallen und Legierungen bei hohen Belastungen. Im kalten Zustand tritt dabei eine Verfestigung des Werkstoffs ein. Bei hohen Temperaturen ist die Verfestigung gering, da durch therm. Aktivierung kontinuierlich Entfestigung auftritt. Dies wird bei der Warmumformung technisch genutzt.