Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Fischer von Erlach
Fịscher von Ẹrlach, Johann Bernhard, österr. Baumeister, * Graz 20. 7. 1656, ✝ Wien 5. 4. 1723; Hauptvertreter des österr. Hochbarock, seit 1705 Oberbauinspektor in Wien. In seinen Bauten vereinigte er Formelemente des italien. Hochbarock, der frz. Klassik und der Spätantike zu einem neuen, eigenen Stil. Seine Kirchen (Kollegienkirche in Salzburg, 1696-1707; Karlskirche in Wien, 1716-37) und profanen Bauten (Schloss Schönbrunn, seit 1692; Winterpalais des Prinzen Eugen, 1695-97; Palais Trautson, 1710-12; Hofbibliothek, 1723 ff., in Wien) bestehen aus plastisch bewegten Baukörpern, die einander durchdringen; Lang- und Zentralbau verschmelzen, meist über einem ellipt. Grundriss. Seine Formgedanken und fantasievollen Rekonstruktionen berühmter Bauten veröffentlichte er in »Entwurf einer Histor. Architektur« (1721) und schuf damit die erste universale Architekturgeschichte. Sein Sohn Joseph Emanuel (* 1693, ✝ 1742) vollendete Bauten seines Vaters und näherte sich in seinen eigenen (Hofreitschule Wien, 1729-35) dem frz. Klassizismus.
Literatur:
Lorenz, H.: J. B. F. v. E. Zürich u. a. 1992.
F. v. E. u. die Wiener Barocktradition, hg. v. F. Polleroß. Wien u. a. 1995.
Sedlmayr, H.: J. B. F. v. E. Stuttgart 1997.
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Ansicht: Fischer von Erlach