Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Fidschi
Fidschi⃟ Fläche: 18 274 km2
Einwohner: (1995) 784 000
Hauptstadt: Suva
Verwaltungsgliederung: 14 Provinzen
Amtssprache: Englisch und Fidschianisch
Nationalfeiertag: 10. 10.
Währung: 1 Fidschi-Dollar ($F) = 100 Cents (c)
Zeitzone: MEZ + 11 Std.
(amtl. englisch Republic of Fiji, fidschianisch Na Matanitu ko Viti; dt. Rep. F.), Inselstaat im SW-Pazifik, zw. Melanesien und Polynesien, umfasst die rd. 360 F.-Inseln (davon 105 bewohnt) und die Insel Rotuma als Außengebiet.
Staat und Recht: Nach der Verf. von 1990 ist F. eine demokrat. Republik mit Mehrparteiensystem. Staatsoberhaupt ist der Präs. (vom Großen Rat der Stammesführer für fünf Jahre ernannt). Die Legislative liegt beim Zweikammerparlament, bestehend aus Senat (34 Sitze) und Abg.haus (70 Sitze), die Exekutive bei der Reg. unter Vorsitz des Premiermin. Die Sitze in beiden Kammern des Parlaments sind proportional unter den Bev.gruppen aufgeteilt, wobei die »eingeborenen Einwohner« das größte Gewicht besitzen. Einflussreichste Parteien: Fidschian. Polit. Partei (FPP), Nat. Föderationspartei (NFP) und Arbeitspartei (FLP).
Landesnatur: Die größeren Inseln, Viti Levu, Vanua Levu und Taveuni, bestehen aus alten Gesteinen, die von jungen Vulkankegeln (auf Viti Levu bis 1 323 m ü. M.) gekrönt sind. Die kleineren Inseln sind im Wesentlichen aus Korallenkalk aufgebaut. Auf den niederschlagsreichen Luvseiten der Gebirge wächst trop. Regenwald mit wertvollen Edelhölzern, die Leeseiten sind meist mit Savanne bedeckt (Viehzucht); die flachen, dicht besiedelten Küstenräume werden von Mangrovenwäldern gesäumt. Das Klima ist tropisch-maritim.
Bevölkerung: Die einheim. Fidschianer (rd. 50 % der Ew.) sind nach Rasse und Sprache Melanesier, jedoch mit polynes. Kultur. Sie leben in traditionellen Dorfgemeinschaften und stellen die Landbesitzer. Zweitgrößte Bev.gruppe sind mit 44 % die Inder (von den Engländern als Plantagenarbeiter herbeigeholt, heute selbstständige Bauern und Händler), ferner Europäer und Chinesen. Es besteht keine allg. Schulpflicht; die Primarschule wird aber von rd. 94 % der Kinder besucht (Schulzeit sieben Jahre); in Suva gibt es eine Univ. (gegr. 1968) sowie weitere Hochschulen. Etwa 50 % der Bev. sind Christen, 40 % Hindus, 8 % Muslime.
Wirtschaft, Verkehr: Wichtigster Zweig ist die Landwirtschaft, bes. der Anbau von Zuckerrohr, Kokospalmen, Bananen, Ananas, Kakao und Zitrusfrüchten für den Export; für den Eigenbedarf Anbau u. a. von Reis, Mais, Bataten, Jamswurzeln. Die Fischereiwirtschaft wird mit japan. Hilfe ausgebaut. Von Bedeutung sind die Nahrungsmittelind., ferner Bergbau (auf Gold und Manganerz) und Fremdenverkehr. - Auf Viti Levu gibt es eine 650 km lange Schmalspurbahn der Zuckergesellschaft. Das Straßennetz von rd. 5 100 km Länge ist recht gut ausgebaut; internat. Flughäfen sind Nadi und Nausori auf Viti Levu; wichtigster Verkehrsträger ist die Schifffahrt, größter Hafen Suva.
Geschichte: Die 1643 von A. J. Tasman entdeckten F.-Inseln wurden 1874 brit. Kronkolonie. 1966 erhielten die Inseln innere Autonomie, 1970 als parlamentar. Monarchie die staatl. Unabhängigkeit im Rahmen des Commonwealth. Unter Erhaltung bestimmter Vorrechte des melanes. Bev.teils suchte Premiermin. Ratu Sir Kamisese K.T. Mara (Allianzpartei) die ethn. Spannungen in seinem Lande auszugleichen. Nach dem Wahlsieg einer Koalition der indisch dominierten Nationalen Föderationspartei und der Arbeitspartei (April 1987) lösten Überlegungen, die Vorrechte der Melanesier abzubauen, im Mai 1987 einen Militärputsch unter Oberstleutnant Sitiveni Rabuka aus. Nach einem erneuten Putsch rief die Militärregierung am 7. 10. 1987 die Republik aus. Seit 1992 ist Rabuka selbst MinPräs., Mara seit 1993 Staatspräsident. Im Zeichen eines seit 1987 veränderten Parteienfeldes siegte bei den Wahlen von 1992 und 1994 die Fidschian. Polit. Partei als Interessenvertretung des melanes. Bevölkerungsteils.
▣ Literatur:
Stanley, D.: F.-Handbuch. A. d. Engl. Bremen 41994.
Einwohner: (1995) 784 000
Hauptstadt: Suva
Verwaltungsgliederung: 14 Provinzen
Amtssprache: Englisch und Fidschianisch
Nationalfeiertag: 10. 10.
Währung: 1 Fidschi-Dollar ($F) = 100 Cents (c)
Zeitzone: MEZ + 11 Std.
(amtl. englisch Republic of Fiji, fidschianisch Na Matanitu ko Viti; dt. Rep. F.), Inselstaat im SW-Pazifik, zw. Melanesien und Polynesien, umfasst die rd. 360 F.-Inseln (davon 105 bewohnt) und die Insel Rotuma als Außengebiet.
Staat und Recht: Nach der Verf. von 1990 ist F. eine demokrat. Republik mit Mehrparteiensystem. Staatsoberhaupt ist der Präs. (vom Großen Rat der Stammesführer für fünf Jahre ernannt). Die Legislative liegt beim Zweikammerparlament, bestehend aus Senat (34 Sitze) und Abg.haus (70 Sitze), die Exekutive bei der Reg. unter Vorsitz des Premiermin. Die Sitze in beiden Kammern des Parlaments sind proportional unter den Bev.gruppen aufgeteilt, wobei die »eingeborenen Einwohner« das größte Gewicht besitzen. Einflussreichste Parteien: Fidschian. Polit. Partei (FPP), Nat. Föderationspartei (NFP) und Arbeitspartei (FLP).
Landesnatur: Die größeren Inseln, Viti Levu, Vanua Levu und Taveuni, bestehen aus alten Gesteinen, die von jungen Vulkankegeln (auf Viti Levu bis 1 323 m ü. M.) gekrönt sind. Die kleineren Inseln sind im Wesentlichen aus Korallenkalk aufgebaut. Auf den niederschlagsreichen Luvseiten der Gebirge wächst trop. Regenwald mit wertvollen Edelhölzern, die Leeseiten sind meist mit Savanne bedeckt (Viehzucht); die flachen, dicht besiedelten Küstenräume werden von Mangrovenwäldern gesäumt. Das Klima ist tropisch-maritim.
Bevölkerung: Die einheim. Fidschianer (rd. 50 % der Ew.) sind nach Rasse und Sprache Melanesier, jedoch mit polynes. Kultur. Sie leben in traditionellen Dorfgemeinschaften und stellen die Landbesitzer. Zweitgrößte Bev.gruppe sind mit 44 % die Inder (von den Engländern als Plantagenarbeiter herbeigeholt, heute selbstständige Bauern und Händler), ferner Europäer und Chinesen. Es besteht keine allg. Schulpflicht; die Primarschule wird aber von rd. 94 % der Kinder besucht (Schulzeit sieben Jahre); in Suva gibt es eine Univ. (gegr. 1968) sowie weitere Hochschulen. Etwa 50 % der Bev. sind Christen, 40 % Hindus, 8 % Muslime.
Wirtschaft, Verkehr: Wichtigster Zweig ist die Landwirtschaft, bes. der Anbau von Zuckerrohr, Kokospalmen, Bananen, Ananas, Kakao und Zitrusfrüchten für den Export; für den Eigenbedarf Anbau u. a. von Reis, Mais, Bataten, Jamswurzeln. Die Fischereiwirtschaft wird mit japan. Hilfe ausgebaut. Von Bedeutung sind die Nahrungsmittelind., ferner Bergbau (auf Gold und Manganerz) und Fremdenverkehr. - Auf Viti Levu gibt es eine 650 km lange Schmalspurbahn der Zuckergesellschaft. Das Straßennetz von rd. 5 100 km Länge ist recht gut ausgebaut; internat. Flughäfen sind Nadi und Nausori auf Viti Levu; wichtigster Verkehrsträger ist die Schifffahrt, größter Hafen Suva.
Geschichte: Die 1643 von A. J. Tasman entdeckten F.-Inseln wurden 1874 brit. Kronkolonie. 1966 erhielten die Inseln innere Autonomie, 1970 als parlamentar. Monarchie die staatl. Unabhängigkeit im Rahmen des Commonwealth. Unter Erhaltung bestimmter Vorrechte des melanes. Bev.teils suchte Premiermin. Ratu Sir Kamisese K.T. Mara (Allianzpartei) die ethn. Spannungen in seinem Lande auszugleichen. Nach dem Wahlsieg einer Koalition der indisch dominierten Nationalen Föderationspartei und der Arbeitspartei (April 1987) lösten Überlegungen, die Vorrechte der Melanesier abzubauen, im Mai 1987 einen Militärputsch unter Oberstleutnant Sitiveni Rabuka aus. Nach einem erneuten Putsch rief die Militärregierung am 7. 10. 1987 die Republik aus. Seit 1992 ist Rabuka selbst MinPräs., Mara seit 1993 Staatspräsident. Im Zeichen eines seit 1987 veränderten Parteienfeldes siegte bei den Wahlen von 1992 und 1994 die Fidschian. Polit. Partei als Interessenvertretung des melanes. Bevölkerungsteils.
▣ Literatur:
Stanley, D.: F.-Handbuch. A. d. Engl. Bremen 41994.