Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Fichtelgebirge
Fịchtelgebirge,Mittelgebirge in Oberfranken, Bayern, grenzt im NO an die Tschech. Republik, wird im NW vom Frankenwald, im N von den Hochflächen des Vogtlandes und dem Elstergebirge begrenzt, wird im SO durch die Naab-Wondreb-Senke vom Oberpfälzer Wald getrennt. Das F. ist eine stark abgetragene Rumpfscholle. Die höheren Erhebungen aus Granit und Gneis (Schneeberg 1051 m ü. M., Ochsenkopf 1024 m ü. M.) mit blockförmigen Felsklippen und Felsenmeeren (z. B. Luisenburg, mit Naturtheater) bilden bewaldete Höhenzüge, zu denen im S auch der Steinwald gehört. Sie umschließen ein flachwelliges, nach NO sich abflachendes, dichter besiedeltes inneres Hochland. Zw. Schneeberg und Ochsenkopf liegen das Fichtelsee-Hochmoor (Naturschutzgebiet) und der Fichtelsee. Im F. entspringen Weißer Main (zum Rhein), Fichtelnaab (zur Donau), Saale und Eger (zur Elbe). Rodungen im ehemals dicht bewaldeten F. begannen erst im 12. Jh. Der im 14.-17. Jh. bed. Bergbau (auf Zinn, Gold, Blei, Silber, später auch Eisen) ist erloschen. Im 17. und 18. Jh. wurden bes. Glas (Fichtelberger Gläser) und bis in die jüngste Zeit farbige Glasperlen hergestellt. Wegen des rauen niederschlagsreichen Klimas beschränkt sich die Landwirtschaft auf den Anbau von Roggen, Gerste, Kartoffeln und Viehwirtschaft; daneben (bes. in Marktredwitz und Selb) Porzellan-, Stein-, Speckstein- (für elektr. Isolierstoffe), Textilind.; Uranerzvorkommen; Fremdenverkehr (Bad Alexandersbad, Bad Berneck, Bischofsgrün, Wunsiedel u. a.).
Literatur:
Neidhardt, J.: Wanderführer durch das F. Hof 61987.
Messarius, G.: F. Naturpark zwischen Bayreuth, Hof u. Selb. Pforzheim 41992.
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