Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Feldtheorie
Feldtheorie, 1) Physik: mathematisch-physikal. Formalismus, der es gestattet, jede durch ein Feld bzw. seine Feldgrößen beschreibbare Erscheinung nach einheitl. Gesichtspunkten zu charakterisieren. Jede speziell-relativist. F. ist eine Nahwirkungstheorie, da sich alle Wirkungen nur mit endl. Geschwindigkeit (Lichtgeschwindigkeit) ausbreiten. Aus der Invarianz gegenüber Koordinatentransformationen folgen in der allg. F. die Erhaltungssätze für Energie, Impuls u. a. der betrachteten Felder. In der klass. F. wird der Formalismus der allg. F. auf Felder angewendet, die nicht der Feldquantisierung unterworfen sind. Durch die Quantisierung der klass. F. (Quantenfeldtheorie) lassen sich die von den Feldquanten vermittelten Wechselwirkungen und der Dualismus von Welle und Teilchen erfassen.
Bedeutende F. sind die maxwellsche Theorie des elektromagnet. Feldes und die diracsche Theorie des Elektron-Positron-Feldes (diracsche Wellengleichung). Das Aufstellen einer einheitl. F. (Große Vereinheitlichte Theorie), die allen vier bekannten Wechselwirkungen nur ein einziges Feld zuschreibt, ist ein grundlegendes Ziel der Elementarteilchenphysik.
2) Psychologie: die urspr. auf die Gestaltpsychologie zurückgehende umstrittene Auffassung, nach der dem Wahrnehmungsfeld ein physikal. Kraftfeld entsprechen soll, durch das eine analoge Erregungsverteilung in der Hirnrinde erzeugt wird.
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