Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Farne
Farne(Filicopsida, Pteropsida, Filicatae), Klasse der Farnpflanzen mit rd. 10 000 Arten; vorwiegend krautige Pflanzen mit großen, meist gestielten und gefiederten Blättern (Farnwedel). Auf der Unterseite der (in der Jugend stark eingerollten) Blätter befinden sich die Sporenbehälter (Sporangien), die meist in kleinen Gruppen (Sori) zusammenstehen und häufig von einer zarten Hülle (Schleier oder Indusium) umhüllt oder klappenförmig überdeckt werden. - Charakteristisch für die F. ist der Wechsel von zwei Generationen. Beide Generationen, Gametophyt und Sporophyt (die eigentl. Farnpflanze), leben selbstständig. Aus einer Spore entwickelt sich ein Gametophyt (Prothallium, Vorkeim); auf ihm bilden sich die männl. und weibl. Geschlechtsorgane. Die Befruchtung der Spermatozoid- und Eizellen ist nur in Wasser (feuchter Untergrund, Tautropfen) möglich. Aus der befruchteten Eizelle entsteht der ungeschlechtl. Sporophyt. Aus seinen Sporangien lösen sich die Sporen, die wieder zu Gametophyten auswachsen. - Die F. sind größtenteils Bewohner schattiger und feuchter Orte, deshalb am mannigfaltigsten im trop. Regenwald; im Nebelwald treten auch baumförmige F. auf. Nur widerstandsfähigere Arten, z. B. der Adler-F., reichen bis in subarkt., arkt. und alpine Gebiete. Als Zierpflanzen dienen u. a. Geweihfarne.
Literatur:
Steinbachs Naturführer, Bd. 20: Flechten, Moose, F. Europ. Arten. München 1991.
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