Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Farbensymbolik
Farbensymbolik,vornehmlich in Kult und Brauchtum lebendige Bedeutung der Farben, heute meist nur noch sinnbildlich verstanden. Die Sinngebung der Farben ist in den versch. Kulturen uneinheitlich und wandelt sich mit den Zeiten. In der mittelalterl. Malerei Europas ist Gold z. B. Zeichen für das göttl. Licht, Grün die Farbe der Barmherzigkeit oder der Neugeburt, des neuen Lebens aus dem Glauben, Hochrot die Farbe der Liebe oder des Heiligen Geistes. - Gelegentlich sind Farben zum Symbol bestimmter Religionen geworden, z. B. Grün - Islam, Gelb - Lamaismus, Weiß - Parsismus. - Zur F. der christl. Kirchen liturgische Farben. - Auf nichtreligiösem Gebiet tritt die symbol. Bedeutung von Farben vorrangig in den Fahnen der Nationen zutage, aber auch in der Kennzeichnung polit. Bewegungen: Rot für Kommunismus, Sozialismus, Schwarz für Anarchismus, Faschismus, Konservativismus, Braun für den Nationalsozialismus, Grün für landwirtsch. oder Umweltschutzorganisationen. Auch der Darstellung psychischer Befindlichkeiten dienen Farben: Grün verweist auf Hoffnung, Gelb steht für Neid, Schwarz für Trauer.
Literatur:
Riedel, I.: Farben in Religion, Gesellschaft, Kunst u. Psychotherapie. Stuttgart 141996.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Farbensymbolik