Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Farbenfehlsichtigkeit
Farbenfehlsichtigkeit(Dyschromasie, Farbensinnstörung), meist angeborene oder erworbene Abweichung vom normalen Farbenempfinden bzw. Farbenunterscheidungsvermögen. Man unterscheidet: Farbenasthenopie, schnelle Ermüdbarkeit des (sonst normalen) Farbensehens; Farbenamblyopie, selektiv herabgesetztes Farbenunterscheidungsvermögen; Farbenanomalie, als F. i. e. S. entweder mit verminderter Empfindungsfähigkeit für eine bestimmte Farbe (anomale Trichromasie), vollständig fehlender Empfindungsfähigkeit für eine Farbe (Dichromasie) oder aber mit dem völligen Verlust des Unterscheidungsvermögens für Farben überhaupt durch Ausfall der Farbensehfunktion der Netzhautzapfen (Monochromasie, Achromatopsie, totale Farbenblindheit). Der Funktionsausfall aller Zapfentypen kommt sehr selten vor (etwa bei 0,01 % der Menschen), meist liegt eine partielle Farbenblindheit vor (am häufigsten Rotgrünblindheit). Nach der Young-Helmholtz-Theorie des Farbensehens beruht die anomale Trichromasie gewöhnlich auf einer verminderten Empfindungsfähigkeit der rot- oder grünempfindl. Elemente (Protanomalie = Rotschwäche; Deuteranomalie = Grünschwäche), wesentlich seltener der blauempfindlichen (Tritanomalie = Blauschwäche). Bei der Dichromasie ist ein Zapfentyp vollständig ausgefallen (Protanopie = Rotblindheit, Deuteranopie = Grünblindheit, Tritanopie = Blaublindheit). Für viele Berufe ist das genaue Erkennen von Farben erforderlich (z. B. Piloten, Kraftfahrer) und muss vor Beginn der Berufsausbildung (z. B. durch Farbtafeln, Anomaloskop) überprüft werden.
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