Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Familienrecht
Famili|enrecht,die Gesamtheit der in Bezug auf Ehe und Verwandtschaft geltenden Rechtsregeln, im Wesentlichen geregelt im 4. Buch des BGB (§§ 1297 ff.), ergänzt u. a. durch das Personenstands-Ges. vom 8. 8. 1957. Das F. des BGB umfasst die Bestimmungen über die bürgerl. Ehe (Verlöbnis, Wirkungen der Ehe im Allgemeinen, ehel. Güterrecht), Ehescheidung und Scheidungsfolgen (Unterhalt, Versorgung), Verwandtschaft (Abstammung, Unterhalt, elterl. Sorge), Annahme als Kind (Adoption), Vormundschaft, Betreuung und Pflegschaft.
Der Begriff der Familie wird im BGB nicht eigens definiert, v. a. weil hier Fragen individueller Rechtsbeziehungen einzelner Familienmitglieder zueinander im Vordergrund stehen und der Begriff der Familie nur vereinzelt auftaucht. Der das Privatrecht beherrschende Grundsatz der Vertragsfreiheit gilt im F. nur eingeschränkt. Das österr. F. ist im 1. Teil des ABGB (§§ 44-283) ähnlich wie in Dtl. geregelt. - Das schweizer. ZGB behandelt im 2. Teil unter diesem Titel und mit ähnl. Gliederung dieselben Gebiete.
Literatur:
Henrich, D.: F. Berlin u. a. 51995.
Münch, E. M. von: Ehe- u. Familienrecht von A-Z. München 131996.
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