Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
englische Musik.
ẹnglische Musik.Zu den Anfängen der e. M. Barde. Seit der Christianisierung wurde der Kirchengesang gepflegt, der an der Entwicklung der frühen Mehrstimmigkeit seit etwa 1000 entscheidend beteiligt war. Erster Meister der kunstvollen mehrstimmigen Gesangsmusik ist J. Dunstable (✝ 1453). Seit H. Ashton (✝ 1522) erlangte die Virginalmusik (Musik für Cembalo) große Bedeutung. Den Höhepunkt des Elisabethan. Zeitalters bildeten die kunstvollen Madrigale von W. Byrd, O. Gibbons, T. Morley, J. Dowland, J. Bull. Daneben blühte die kirchl. Gesangsmusik der Anthems (T. Tallis, Gibbons, Byrd). Im 17. Jh. hielt die italien. Oper ihren Einzug. H. Purcell, der bedeutendste Komponist in der 2. Hälfte des 17. Jh., führte die Tradition des Anthems zu einem Höhepunkt und bereicherte die e. M. auf den Gebieten der Oper, der Instrumental- und der Vokalmusik. Seit 1714 lebte G. F. Händel in England; mit ihm begann der große Einfluss des Auslands auf das engl. Musikleben. Bekannte engl. Komponisten des 19. Jh. waren J. Field sowie die Operettenkomponisten A. Sullivan und S. Jones. Um 1880 begann unter dem Einfluss der dt. Musik ein Abschnitt neuen eigenen Schaffens (H. Parry, C. V. Stanford, A. Mackenzie). E. Elgar entwickelte einen Stil stark nat. Eigenart. Mit F. Delius und C. Scott erfolgte der Anschluss an den frz. Impressionismus. Als bed. Sinfoniker, Opernkomponist und Mitträger der engl. Volksliedbewegung trat R. Vaughan Williams hervor. Daneben sind G. Holst und F. Bridge zu nennen. Von den um 1900 geborenen Komponisten sind v. a. A. Bliss, W. Walton, M. Tippett, E. Rubbra und C. Lambert über Großbritannien hinaus bekannt geworden. Um die Mitte des 20. Jh. waren B. Britten als Opernkomponist und P. R. Fricker als Sinfoniker führend. Der Zwölftontechnik bedienten sich Elizabeth Lutyens und H. Searle. Zur internat. Avantgarde zählen C. Cardew, D. Bedford, B. Ferneyhough, P. M. Davies und H. Birtwistle. Neueste Tendenzen, einschl. der elektron. Musik, sind auch bei R. Smalley, J. Taverner und T. Souster vertreten.
▣ Literatur:
Nagel, W.: Geschichte der Musik in England, 2 Bde. Straßburg 1894-97.
⃟ British music now. A guide to the work of younger composers, hg. v. L. Foreman. London 1975.
⃟ Music in Britain, hg. v. I. Spink u. a., auf 6 Bde ber. Oxford u. a. 1988 ff., teilw. Neuausg.
⃟ Caldwell, J.: The Oxford history of English music, auf 2 Bde. ber. Oxford 1991 ff.
ẹnglische Musik.Zu den Anfängen der e. M. Barde. Seit der Christianisierung wurde der Kirchengesang gepflegt, der an der Entwicklung der frühen Mehrstimmigkeit seit etwa 1000 entscheidend beteiligt war. Erster Meister der kunstvollen mehrstimmigen Gesangsmusik ist J. Dunstable (✝ 1453). Seit H. Ashton (✝ 1522) erlangte die Virginalmusik (Musik für Cembalo) große Bedeutung. Den Höhepunkt des Elisabethan. Zeitalters bildeten die kunstvollen Madrigale von W. Byrd, O. Gibbons, T. Morley, J. Dowland, J. Bull. Daneben blühte die kirchl. Gesangsmusik der Anthems (T. Tallis, Gibbons, Byrd). Im 17. Jh. hielt die italien. Oper ihren Einzug. H. Purcell, der bedeutendste Komponist in der 2. Hälfte des 17. Jh., führte die Tradition des Anthems zu einem Höhepunkt und bereicherte die e. M. auf den Gebieten der Oper, der Instrumental- und der Vokalmusik. Seit 1714 lebte G. F. Händel in England; mit ihm begann der große Einfluss des Auslands auf das engl. Musikleben. Bekannte engl. Komponisten des 19. Jh. waren J. Field sowie die Operettenkomponisten A. Sullivan und S. Jones. Um 1880 begann unter dem Einfluss der dt. Musik ein Abschnitt neuen eigenen Schaffens (H. Parry, C. V. Stanford, A. Mackenzie). E. Elgar entwickelte einen Stil stark nat. Eigenart. Mit F. Delius und C. Scott erfolgte der Anschluss an den frz. Impressionismus. Als bed. Sinfoniker, Opernkomponist und Mitträger der engl. Volksliedbewegung trat R. Vaughan Williams hervor. Daneben sind G. Holst und F. Bridge zu nennen. Von den um 1900 geborenen Komponisten sind v. a. A. Bliss, W. Walton, M. Tippett, E. Rubbra und C. Lambert über Großbritannien hinaus bekannt geworden. Um die Mitte des 20. Jh. waren B. Britten als Opernkomponist und P. R. Fricker als Sinfoniker führend. Der Zwölftontechnik bedienten sich Elizabeth Lutyens und H. Searle. Zur internat. Avantgarde zählen C. Cardew, D. Bedford, B. Ferneyhough, P. M. Davies und H. Birtwistle. Neueste Tendenzen, einschl. der elektron. Musik, sind auch bei R. Smalley, J. Taverner und T. Souster vertreten.
▣ Literatur:
Nagel, W.: Geschichte der Musik in England, 2 Bde. Straßburg 1894-97.
⃟ British music now. A guide to the work of younger composers, hg. v. L. Foreman. London 1975.
⃟ Music in Britain, hg. v. I. Spink u. a., auf 6 Bde ber. Oxford u. a. 1988 ff., teilw. Neuausg.
⃟ Caldwell, J.: The Oxford history of English music, auf 2 Bde. ber. Oxford 1991 ff.