Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
elektromagnetische Wellen
elektromagnetische Wellen,elektromagnet. Felder, die sich im Raum, in Isolatoren, auf Leitern oder im Vakuum mit der Lichtgeschwindigkeit des jeweiligen Mediums ausbreiten. E. W. zeigen die vom Licht her bekannten Reflexions-, Brechungs-, Beugungs- und Polarisationserscheinungen. In isotropen Medien sind e. W. Transversalwellen, bei denen elektr. und magnet. Feld senkrecht aufeinander und senkrecht zur Ausbreitungsrichtung stehen. Die Gesamtheit der Frequenzen und Wellenlängen von e. W. bildet das elektromagnet. Spektrum. - Bei der Ausbreitung e. W. im erdnahen bzw. -fernen Raum unterscheidet man zw. Bodenwellen und Raumwellen. E. W. treten auf, wenn elektr. Ladungsträger (z. B. Elektronen) beschleunigt werden und sich damit elektr. Strom- und Ladungsdichten räumlich und zeitlich ändern. Sie entstehen - als natürl. Schwingungsvorgänge der Ladungsträger in Atomen, Molekülen und Festkörpern - durch Quantensprünge der Elektronen in angeregten atomaren Systemen (Emission von Licht, Infrarot-, Ultraviolett- oder Röntgenstrahlung) oder der Protonen in angeregten Atomkernen (Emission von Gammastrahlung). Technisch erzeugt man e. W. z. B. als Abstrahlung eines hertzschen Dipols, beim Fließen von elektr. Wechselströmen in Antennen und in elektr. Schwingkreisen sowie durch Abbremsung geladener Teilchenstrahlen (Bremsstrahlung, Synchrotronstrahlung).
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