Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Eulenspiegel
Eulenspiegel(Ulenspegel), Till oder Tile, Held einer Schwanksamml. (Volksbücher), die auf einer zu Beginn des 16. Jh. verfassten Kompilation von an E. geknüpften Geschichten und älterem umlaufendem Schwankgut beruht (der niederdt. Urdruck ist nicht erhalten, zahlr. Neudrucke, u. a. Straßburger Drucke 1515 und 1519). »Ein kurtzweilig Lesen von Dyl Ulenspiegel« wurde in die meisten europ. Sprachen übersetzt. Histor. Nachrichten zur Person des E. fehlen weitgehend; der biograph. angeordneten Schwanksamml. zufolge soll er in Kneitlingen (im Braunschweigischen) geboren, in Mölln 1350 gestorben und dort begraben worden sein. In den Schwänken spielt E. Vertretern aller Stände seine Streiche; bekannt v. a. die Schwänke, die auf Wortwitz, auf wörtl. Ausführung eines bildl. Befehls, beruhen. Zahlr. Bearbeitungen, u. a. von J. N. Nestroy, C. de Coster, F. Lienhard, G. Hauptmann; sinfon. Dichtung von R. Strauss »T. E. lustige Streiche« (1890). Als märk. E. gilt Hans Clauert, als jüd. Hersch Ostropoler, als türk. der Hodscha Nasreddin.
▣ Literatur:
Aichmayr, M. J.: Der Symbolgehalt der E.-Figur im Kontext der europ. Narren- u. Schelmenliteratur. Göppingen 1991.
Eulenspiegel(Ulenspegel), Till oder Tile, Held einer Schwanksamml. (Volksbücher), die auf einer zu Beginn des 16. Jh. verfassten Kompilation von an E. geknüpften Geschichten und älterem umlaufendem Schwankgut beruht (der niederdt. Urdruck ist nicht erhalten, zahlr. Neudrucke, u. a. Straßburger Drucke 1515 und 1519). »Ein kurtzweilig Lesen von Dyl Ulenspiegel« wurde in die meisten europ. Sprachen übersetzt. Histor. Nachrichten zur Person des E. fehlen weitgehend; der biograph. angeordneten Schwanksamml. zufolge soll er in Kneitlingen (im Braunschweigischen) geboren, in Mölln 1350 gestorben und dort begraben worden sein. In den Schwänken spielt E. Vertretern aller Stände seine Streiche; bekannt v. a. die Schwänke, die auf Wortwitz, auf wörtl. Ausführung eines bildl. Befehls, beruhen. Zahlr. Bearbeitungen, u. a. von J. N. Nestroy, C. de Coster, F. Lienhard, G. Hauptmann; sinfon. Dichtung von R. Strauss »T. E. lustige Streiche« (1890). Als märk. E. gilt Hans Clauert, als jüd. Hersch Ostropoler, als türk. der Hodscha Nasreddin.
▣ Literatur:
Aichmayr, M. J.: Der Symbolgehalt der E.-Figur im Kontext der europ. Narren- u. Schelmenliteratur. Göppingen 1991.