Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Eulenburg
Eulenburg,obersächs. Uradelsgeschlecht, erstmals 1170 erwähnt, urspr. in Eilenburg, dann in der Mark Meißen, Böhmen und in der Lausitz, seit dem 14. Jh. in Preußen ansässig; 1786 in den preuß. Grafenstand erhoben:
1) Friedrich Albrecht Graf zu, * Königsberg (Pr) 29. 6. 1815, ✝ Berlin 2. 4. 1881, Onkel von 2); 1862-78 (Rücktritt) preuß. Min. des Innern, unterstützte Bismarck im Verfassungskonflikt. Seine Kreisordnung (1872) stärkte die Selbstverwaltung.
Literatur:
Lange, G.: Die Bedeutung des preuß. Innenministers F. A. Graf zu E. für die Entwicklung Preußens zum Rechtsstaat. Berlin 1993.
2) Philipp, Fürst zu E. und Hertefeld (seit 1900), * Königsberg (Pr) 12. 2. 1847, ✝ Schloss Liebenberg (bei Templin) 17. 9. 1921, Neffe von 1); war 1894-1903 Botschafter in Wien, hatte als Freund und Vertrauter Wilhelms II. großen Einfluss auf dessen Politik, förderte die Laufbahn B. von Bülows; wurde 1906 Zentralfigur einer v. a. von M. Harden provozierten Affäre, die mit ihren Vorwürfen (Homosexualität, Meineid) das Ansehen des Kaisers schwer schädigte.
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