Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Etymologie
Etymologie[grch.-lat.] die, Richtung der vergleichenden Sprachwiss., die Herkunft, Grundbedeutung und histor. Entwicklung der Wörter sowie ihre Verwandschaft mit Wörtern gleichen Ursprungs untersucht. Schon in der grch. Antike stellte man Überlegungen zur Lautsymbolik an. Grch. Philosophen versuchten, die Wörter als Zusammensetzungen aus einfacheren, lautlich verwandten Grundwörtern zu verstehen. Auf diesem Wege glaubte man, auch etwas über das Wesen der bezeichneten Dinge zu erfahren. Die Grammatiker benutzten die These von willkürl. Lautzuwachs oder -verlust, Lautwechsel oder von Lautumstellung dazu, die Herkunft der Wörter zu erschließen. Das bedeutendste etymolog. Werk des MA. ist Isidor von Sevillas »Etymologiae«. - Die moderne wiss. E. beginnt mit F. A. Potts »Etymolog. Forschungen« (1833), die die geschichtl. Vorgänge der Wortbildung untersuchten. Zunehmend werden dabei kulturgeschichtl. Forschungen einbezogen, so Zeit und Umstände einer Wortbildung sowie Ursachen etwa abweichender Verwendungen und gesetzmäßige Veränderungen der Lautgestalt eines Wortes. Bei Wörtern aus vorgeschichtl. Zeit muss sich die E. meist mit dem Nachweis begnügen, dass sie in derselben Gestalt in verwandten Sprachen vorhanden sind. Innere E. ist innerhalb der Wortfamilien einer Sprache möglich (siechen: Sucht), äußere E. vergleicht das Wortgut verwandter Sprachen (Zimmer zu grch. demo »ich baue«). Volksetymologie
▣ Literatur:
G. Drosdowski. Duden »E.«. Herkunftswörterbuch der dt. Sprache, hg. v. Mannheim u. a. 21989.
⃟ Etymolog. Wörterbuch des Deutschen, hg. v. W. Pfeifer. Neuausg. München 1995.
⃟ Kluge, F.: Etymolog. Wörterbuch der dt. Sprache, bearb. v. E. Seebold. Berlin 231995.
Etymologie[grch.-lat.] die, Richtung der vergleichenden Sprachwiss., die Herkunft, Grundbedeutung und histor. Entwicklung der Wörter sowie ihre Verwandschaft mit Wörtern gleichen Ursprungs untersucht. Schon in der grch. Antike stellte man Überlegungen zur Lautsymbolik an. Grch. Philosophen versuchten, die Wörter als Zusammensetzungen aus einfacheren, lautlich verwandten Grundwörtern zu verstehen. Auf diesem Wege glaubte man, auch etwas über das Wesen der bezeichneten Dinge zu erfahren. Die Grammatiker benutzten die These von willkürl. Lautzuwachs oder -verlust, Lautwechsel oder von Lautumstellung dazu, die Herkunft der Wörter zu erschließen. Das bedeutendste etymolog. Werk des MA. ist Isidor von Sevillas »Etymologiae«. - Die moderne wiss. E. beginnt mit F. A. Potts »Etymolog. Forschungen« (1833), die die geschichtl. Vorgänge der Wortbildung untersuchten. Zunehmend werden dabei kulturgeschichtl. Forschungen einbezogen, so Zeit und Umstände einer Wortbildung sowie Ursachen etwa abweichender Verwendungen und gesetzmäßige Veränderungen der Lautgestalt eines Wortes. Bei Wörtern aus vorgeschichtl. Zeit muss sich die E. meist mit dem Nachweis begnügen, dass sie in derselben Gestalt in verwandten Sprachen vorhanden sind. Innere E. ist innerhalb der Wortfamilien einer Sprache möglich (siechen: Sucht), äußere E. vergleicht das Wortgut verwandter Sprachen (Zimmer zu grch. demo »ich baue«). Volksetymologie
▣ Literatur:
G. Drosdowski. Duden »E.«. Herkunftswörterbuch der dt. Sprache, hg. v. Mannheim u. a. 21989.
⃟ Etymolog. Wörterbuch des Deutschen, hg. v. W. Pfeifer. Neuausg. München 1995.
⃟ Kluge, F.: Etymolog. Wörterbuch der dt. Sprache, bearb. v. E. Seebold. Berlin 231995.