Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Eskimo
Ẹskimo[indian. »Rohfleischesser«] der (eigener, in Kanada offizieller Name Inuit [»Menschen«], in Sibirien und W-Alaska Yuit, in Grönland Kalaalit), eine über die gesamte nordamerikan. Arktis (von Alaska bis Grönland) und NO-Sibirien verbreitete mongolide Volksgruppe mit etwa 100 000 Angehörigen mit einheitl. Sprache (Eskimo-Aleutisch). Die E. lebten einst verstreut in Lokalgruppen, heute meist in größeren Siedlungen. Die im Wesentlichen einheitl. traditionelle Kultur war dem arkt. Milieu hervorragend angepasst und hatte zahlr. Geräte und Techniken hervorgebracht: Kajak, Tranlampe, Iglu, Anorak, Schlitten u. a.; im religiösen Bereich war der Schamanismus ausgeprägt (Schamane). In Alaska zeigten sich stärkere Einflüsse aus den indian. Küstenkulturen mit erbl. Häuptlingstum, hierarch. Gesellschaft und Maskenwesen. Die meisten E. lebten an der Küste von der Robbenjagd und vom Fischfang. Ende des 19. Jh. wurde in Alaska und NW-Kanada die Rentierzucht eingeführt; in Grönland wurde eine Fischfangind. aufgebaut, Viehzucht und Ackerbau eingeführt. Die Isolation der Arktis wurde während und nach dem Zweiten Weltkrieg durch Militärbasen, meteorolog. und Radiostationen, Prospektion und Ausbeutung von Bodenschätzen aufgebrochen; die E. wurden gezwungen, sich in einer sich verändernden Umwelt neue Lebensgrundlagen zu schaffen.
▣ Literatur:
Ölschleger, H.-D.: Indianer u. E. Bonn 1990.
Ẹskimo[indian. »Rohfleischesser«] der (eigener, in Kanada offizieller Name Inuit [»Menschen«], in Sibirien und W-Alaska Yuit, in Grönland Kalaalit), eine über die gesamte nordamerikan. Arktis (von Alaska bis Grönland) und NO-Sibirien verbreitete mongolide Volksgruppe mit etwa 100 000 Angehörigen mit einheitl. Sprache (Eskimo-Aleutisch). Die E. lebten einst verstreut in Lokalgruppen, heute meist in größeren Siedlungen. Die im Wesentlichen einheitl. traditionelle Kultur war dem arkt. Milieu hervorragend angepasst und hatte zahlr. Geräte und Techniken hervorgebracht: Kajak, Tranlampe, Iglu, Anorak, Schlitten u. a.; im religiösen Bereich war der Schamanismus ausgeprägt (Schamane). In Alaska zeigten sich stärkere Einflüsse aus den indian. Küstenkulturen mit erbl. Häuptlingstum, hierarch. Gesellschaft und Maskenwesen. Die meisten E. lebten an der Küste von der Robbenjagd und vom Fischfang. Ende des 19. Jh. wurde in Alaska und NW-Kanada die Rentierzucht eingeführt; in Grönland wurde eine Fischfangind. aufgebaut, Viehzucht und Ackerbau eingeführt. Die Isolation der Arktis wurde während und nach dem Zweiten Weltkrieg durch Militärbasen, meteorolog. und Radiostationen, Prospektion und Ausbeutung von Bodenschätzen aufgebrochen; die E. wurden gezwungen, sich in einer sich verändernden Umwelt neue Lebensgrundlagen zu schaffen.
▣ Literatur:
Ölschleger, H.-D.: Indianer u. E. Bonn 1990.