Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Erdwärme
Erdwärme(Geothermik), die Wärme des Erdkörpers. In der äußeren Erdkruste nimmt die Temperatur mit der Tiefe zu (geotherm. Tiefenstufe). Daneben besteht ein kontinuierl. Wärmestrom zur Erdoberfläche hin, der auf rd. 6,5 · 1020 J pro Jahr geschätzt wird und durch Zerfallsprozesse radioaktiver Elemente in den Gesteinen entsteht. Diese nahezu unerschöpfl. Energiequelle ist bes. hoch in Vulkangebieten, im Bereich großer geotekton. Störungen oder an den Rändern der Erdkrustenplatten (Plattentektonik), an geolog. Gräben und im Rückland junger Faltengebirge. - Als alternative Energiequelle gewinnt die E. zunehmende Bedeutung. Neben den in E.-Kraftwerken, zur Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung genutzten vulkan. Heißwasser- und Dampfspeichern (Island, Italien) werden auch geotherm. Anomalien interessant (in Dtl. z. B. bei Bad Urach, Landau in der Pfalz und Bremen). Die bed. Wärmereserven in heißen Gesteinsmassen (hot dry rock) sind durch Bohrungen erschließbar, in die kaltes Wasser eingepumpt wird, das sich erhitzt und als heißes Wasser wieder austritt.
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