Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Epirus
Epirus(neugrch. Ipiros), Region im NW Griechenlands, 9 203 km2, (1991) 339 700 Ew. Als histor. Gebiet umfasst E. auch Gebietsteile des heutigen Albanien. E. wird von vier parallel zur Küste verlaufenden, aus Kalksteinen und Flysch aufgebauten Gebirgsketten durchzogen, höchste Erhebung ist der Smolikas (2 637 m ü. M.) im Pindos. In den Gebirgsregionen leben häufig noch Wanderhirten (Aromunen) mit ihren Schafherden. Wirtsch. Mittelpunkt des in den Schwemmlandebenen und Becken ackerbaulich genutzten Gebiets ist Ioannina. - Im 4. Jh. v. Chr. entstand ein Bund epirot. Stämme, die der Molosserkönig Pyrrhos I. (306-302, 297-272 v. Chr.) unter seiner Herrschaft einte. 233 v. Chr. löste eine republikan. Verfassung das Königreich ab, 148 v. Chr. wurde E. röm. Provinz. Um 300 kam es durch die Verw.reform Diokletians zur Trennung in Alt-E. und Neu-E. (späteres Albanien). Seit dem 7. Jh. drangen Slawen ein. Nach byzantin., Kreuzfahrer- und serb. Herrschaft im MA. gehörte E. seit Mitte des 15. Jh. zum osman. Reich. 1834 bzw. 1884 kam der SO, 1912 der größte Teil an Griechenland. Der Konflikt um Nord-E. wurde 1923 zugunsten Albaniens entschieden. Die Aufteilung von E. führte zur Bildung nat. Minderheiten in beiden Staaten und in den 90er-Jahren erneut zu griechisch-alban. Spannungen.
Literatur:
Franke, P. R.: Alt-E. u. das Königtum der Molosser. Kallmünz 1955.
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