Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Entspannung
Entspannung,1) (thermodynam. E.) Physik: der Übergang eines Gases von einem Zustand höheren Drucks in einen mit niedrigerem Druck.
2) Politik: ( frz. Détente) i. w. S. der durch internat. Bemühungen, durch Maßnahmen der Abrüstung sowie durch polit. und wirtsch. Vereinbarungen geförderte Prozess, bestehende Konflikte zu entschärfen oder neue - im Rahmen der Friedenssicherung - zu vermeiden. I. e. S. die Gesamtheit der Bemühungen während des Ost-West-Konfliktes, den machtpolit. und ideolog. Gegensatz zw. der UdSSR und den USA (und den mit ihnen verbundenen Staaten) durch Maßnahmen der Abrüstung, Zusammenarbeit und der Vertrauensbildung zu entschärfen.
Nach der Konfrontation der USA und der UdSSR sowie der von ihnen geführten Bündnissysteme im Kalten Krieg kam es zw. 1963 und 1979 zu zwei- und mehrseitigen Vertragsabschlüssen in Fragen der Rüstungskontrolle und Rüstungsbegrenzung (Abrüstung). In Europa fügten sich die neue Ostpolitik der Bundesrep. Dtl. (seit 1969/70) und die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) mit ihren Nachfolgekonferenzen in diese internat. Bemühungen ein. Die führenden Länder der Dritten Welt entwickelten eigene Initiativen. In der 2. Hälfte der 70er-Jahre (bes. nach dem Einmarsch sowjet. Truppen in Afghanistan im Dez. 1979) verschärften sich jedoch wieder die Ost-West-Spannungen (NATO-Doppelbeschluss). Eine grundsätzl. Verbesserung der internat. Beziehungen ermöglichte die sowjet. Abrüstungspolitik in der 2. Hälfte der 80er-Jahre. Diese Entwicklung führte - insbesondere seit der gesellschaftl. Umwälzung in Mittel- und Osteuropa 1989-90 - zum Abbau der starren militär. Blockkonfrontation und zum Ende des Ost-West-Konflikts; sie wurde zugleich eine der wichtigen Voraussetzung für die Wiederherstellung der Einheit Dtl.s 1990. Nach dem Ende der kommunist. Reg.-Systeme in Europa und dem Zerfall der Sowjetunion brachen angesichts der Entstehung neuer souveräner Staaten zwischenstaatl. Spannungen aus, die bis dahin durch Systemzwänge überdeckt worden waren. Der UNO, EU, NATO oder/und OSZE fiel dabei eine herausragende Rolle bei der Konfliktlösung zu. Um russ. Bedenken gegenüber der geplanten Osterweiterung der NATO Rechnung zu tragen, unterzeichneten NATO-Gen.-Sekr. J. Solana Madriaga und der russ. Präs. B. Jelzin am 27. 5. 1997 ein Sicherheitsabkommen.
3) Psychologie, Medizin: Zustand psych. und körperl. Gelöstheit; im Rahmen der Erholung biologisch notwendiger Ausgleich für Anspannung und Erregung. Der gezielten Erreichung dienen E.-Techniken (bes. autogenes Training, Meditationsverfahren). Als Therapie bei körperl. Verkrampfungen wird E. durch Massage und Gymnastik angestrebt.
Entspannung,1) (thermodynam. E.) Physik: der Übergang eines Gases von einem Zustand höheren Drucks in einen mit niedrigerem Druck.
2) Politik: ( frz. Détente) i. w. S. der durch internat. Bemühungen, durch Maßnahmen der Abrüstung sowie durch polit. und wirtsch. Vereinbarungen geförderte Prozess, bestehende Konflikte zu entschärfen oder neue - im Rahmen der Friedenssicherung - zu vermeiden. I. e. S. die Gesamtheit der Bemühungen während des Ost-West-Konfliktes, den machtpolit. und ideolog. Gegensatz zw. der UdSSR und den USA (und den mit ihnen verbundenen Staaten) durch Maßnahmen der Abrüstung, Zusammenarbeit und der Vertrauensbildung zu entschärfen.
Nach der Konfrontation der USA und der UdSSR sowie der von ihnen geführten Bündnissysteme im Kalten Krieg kam es zw. 1963 und 1979 zu zwei- und mehrseitigen Vertragsabschlüssen in Fragen der Rüstungskontrolle und Rüstungsbegrenzung (Abrüstung). In Europa fügten sich die neue Ostpolitik der Bundesrep. Dtl. (seit 1969/70) und die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) mit ihren Nachfolgekonferenzen in diese internat. Bemühungen ein. Die führenden Länder der Dritten Welt entwickelten eigene Initiativen. In der 2. Hälfte der 70er-Jahre (bes. nach dem Einmarsch sowjet. Truppen in Afghanistan im Dez. 1979) verschärften sich jedoch wieder die Ost-West-Spannungen (NATO-Doppelbeschluss). Eine grundsätzl. Verbesserung der internat. Beziehungen ermöglichte die sowjet. Abrüstungspolitik in der 2. Hälfte der 80er-Jahre. Diese Entwicklung führte - insbesondere seit der gesellschaftl. Umwälzung in Mittel- und Osteuropa 1989-90 - zum Abbau der starren militär. Blockkonfrontation und zum Ende des Ost-West-Konflikts; sie wurde zugleich eine der wichtigen Voraussetzung für die Wiederherstellung der Einheit Dtl.s 1990. Nach dem Ende der kommunist. Reg.-Systeme in Europa und dem Zerfall der Sowjetunion brachen angesichts der Entstehung neuer souveräner Staaten zwischenstaatl. Spannungen aus, die bis dahin durch Systemzwänge überdeckt worden waren. Der UNO, EU, NATO oder/und OSZE fiel dabei eine herausragende Rolle bei der Konfliktlösung zu. Um russ. Bedenken gegenüber der geplanten Osterweiterung der NATO Rechnung zu tragen, unterzeichneten NATO-Gen.-Sekr. J. Solana Madriaga und der russ. Präs. B. Jelzin am 27. 5. 1997 ein Sicherheitsabkommen.
3) Psychologie, Medizin: Zustand psych. und körperl. Gelöstheit; im Rahmen der Erholung biologisch notwendiger Ausgleich für Anspannung und Erregung. Der gezielten Erreichung dienen E.-Techniken (bes. autogenes Training, Meditationsverfahren). Als Therapie bei körperl. Verkrampfungen wird E. durch Massage und Gymnastik angestrebt.