Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Engadin
Ẹngadin(bündnerroman. Engiadina), Hochtal im Kt. Graubünden, Schweiz, zw. den nördl. Rät. Alpen und der Berninagruppe, vom oberen Inn durchflossen, 91 km lang, erstreckt sich vom Malojapass (1 815 m ü. M.) im SW bis zur Schlucht des Passes Finstermünz an der österr. Grenze bei Martina (1 035 m ü. M.) im NO. Das Ober-E. ist ein breites Muldental mit relativ mildem Klima, Seen und den Höhenkurorten und Wintersportplätzen Maloja, Sils, Silvaplana, Sankt Moritz, Samedan, Pontresina. Durch starke Zuwanderung ist die einheim. rätoroman. Bev. zurückgegangen. Das Unter-E., vom oberen Tal durch die Enge von Zernez-Susch getrennt, ist landschaftlich abwechslungsreicher, das Klima ungewöhnlich trocken; Kurorte sind Scuol, Tarasp-Vulpera, Val Sinestra. In beiden Teilen herrscht Viehwirtschaft gegenüber dem Ackerbau vor. Östlich von Zernez liegt der Schweizer. Nationalpark (rd. 169 km2). - Das durchweg romanisierte E. behauptete seine Sprache auch nach dem Erwerb durch das Bistum Chur (Unter-E. im 10. Jh., Ober-E. 1139); 1367 ging aus dem Churer Bischofsstaat der Gotteshausbund, einer der drei Bünde in Rätien, hervor. (Graubünden, Geschichte)
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Engadin