Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Eisenbahnbau
Eisenbahnbau,Planung, Bau und Unterhaltung der ortsfesten Eisenbahnanlagen. Der Bahnkörper hat einen Unter- und Oberbau. Der Unterbau besteht aus dem Erdkörper (Damm, Einschnitt oder Anschnitt) mit den zugehörigen Kunstbauten (z. B. Brücken, Tunnel), die den Oberbau aus dem Schotterbett oder einer festen Fahrbahn, den Querschwellen und den Schienen tragen. Das Schotterbett aus wetterfestem Hartgestein (z. B. Basalt) soll die Gleisanlagen entwässern und als deren elast. Unterlage einen ruhigen Lauf der Fahrzeuge gewährleisten. Für den Hochgeschwindigkeitsverkehr wird zunehmend ein Oberbau mit fester Fahrbahn (z. B. aus Beton oder Asphalt) in unterschiedl. Bauformen genutzt. Die Schwellen übertragen den Druck der Schienen auf die Bettung; sie werden aus teergetränktem Kiefern- oder Buchenholz (selten Eiche) oder Stahlbeton hergestellt. Als Schienen werden heute Breitfußschienen in lückenlos geschweißten Gleisen verlegt. Auftretende Wärme- und Kältespannungen werden über die Schienenbefestigungsmittel (meist Schrauben) und den Schwellenrost in den Untergrund abgeleitet, ohne dass es zu wesentl. Lageveränderungen des steifen Gleisrahmens kommt. Die Spurweite, d. h. der Abstand der oberen Innenkanten der beiden Schienenstränge (die zusammen das Gleis bilden), beträgt bei Regelspurbahnen (auch Normal- oder Vollspurbahn gen.) 1 435 mm, bei Breitspurbahnen über 1 435 mm (z. B. Russland u. a. Republiken der GUS 1 520 mm) und bei Schmalspurbahnen unter 1 435 mm (z. B. Japan, Kapspur 1 067 mm). Mit Rücksicht auf die kon. Radreifen werden die Schienen mit einer Neigung von 1 : 20 bzw. 1 : 40 nach innen verlegt.
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