Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Eisbrecher
Eisbrecher, kräftiges, mit starker Antriebsanlage und besonderer Vorschiffsform versehenes Spezialschiff zum Aufbrechen und Freihalten von Fahrrinnen, Seewegen, Flüssen und Häfen bei Eisgang. Hochsee-E. werden in der nördl. Ostsee und im Nordpolarmeer eingesetzt. Binnen- und Hafen-E. haben nur Schleppergröße. Antrieb meist dieselelektrisch; die sehr großen russ. E. im Nordpolarmeer werden durch Kernenergie angetrieben. E. haben einen schrägen Vorsteven, der das Vorschiff anhebt und das Eis nach unten wegbrechen lässt. Die Stömung der Antriebsschrauben in der Nähe des Stevens unterstützt das Eisbrechen, indem sie die Eisdecke unterspült. Bei Binnen-E. bringen umlaufende Umwuchtgewichte den E. in Stampfschwingungen, um so die Brechtätigkeit durch Massenbeschleunigung zu fördern und ein Festklemmen im Eis zu verhindern. Neuere Hochsee-E. schneiden mit scharfen Kanten am Pontonsteven das Eis ab, das vom Rumpf zerteilt und von Wasserstrahldüsen seitwärts unter das Festeis gedrückt wird. Die Schollen können so nicht wieder aufschwimmen, und das aufgebrochene Fahrwasser friert langsamer wieder zu.
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