Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Einkommenspolitik
Einkommenspolitik,i. e. S. die Gesamtheit aller staatl. Maßnahmen, die darauf gerichtet sind, durch eine Beeinflussung der Faktorpreise (Lohnsätze, Renditen, Kapitalkostensatz) und damit der Einkommensentstehung zur wirtsch. Stabilität beizutragen (Stabilitätspolitik); i. w. S. auch alle wirtschafts- und sozialpolit. Maßnahmen, die auf eine Verbesserung der Einkommensverteilung sowie auf eine Förderung der Vermögensbildung gerichtet sind. Imperative E. greift mit nichtmarktkonformen Eingriffen in den Preis- und Lohnbildungsprozess ein (z. B. durch Lohn- und Preisstopps), indikative E. umfasst das Aufstellen von Lohn- und Preisleitlinien, Indexierung von Löhnen und Preisen, Appelle seitens der Wirtschaftspolitiker (»moral suasion«) u. a. Maßnahmen. Kooperative E. setzt auf freiwillige einkommenspolit. Zusammenarbeit der sozialen Gruppen (z. B. die konzertierte Aktion). Ein wichtiger analyt. Ausgangspunkt der E. ist die Lohn-Preis-Spirale.
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