Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ein-Gen-ein-Enzym-Hypothese
Ein-Gen-ein-Enzym-Hypothese, mit Einschränkungen bestätigte Hypothese, nach der jedes Enzym von einem einzigen Gen kodiert wird. Die wichtigste Einschränkung ist, dass man aufgrund der Tatsache, dass Enzyme oft aus mehreren nichtident. Untereinheiten (Polypeptidketten) aufgebaut sind, genauer von der Ein-Gen-ein-Polypeptid-Hypothese sprechen müsste (ein Gen kodiert eine einzige Polypeptidkette). Aber auch dann bestehen Einschränkungen, so bei Polypeptiden (z. B. Insulin), deren aktive Form erst durch Spaltung einer längeren ribosomal gebildeten Polypeptidkette (Proinsulin) entsteht; hier gilt die Hypothese streng genommen nur für den Weg vom Insulingen zum Proinsulin. - Die Hypothese wurde 1940/41 von G. W. Beadle und E. W. Tatum nach Untersuchungen von mutierten Wildformen des Schimmelpilzes Neurospora crassa aufgestellt.
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