Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Eichendorff
Eichendorff,Joseph Freiherr von, Dichter, * Schloss Lubowitz (bei Racibórz) 10. 3. 1788, ✝ Neisse (heute Nysa) 26. 11. 1857; studierte Jura, ging 1807 nach Heidelberg, 1810 zum Abschluss seiner jurist. Studien nach Wien. E. nahm an den Befreiungskriegen teil, trat 1816 in den preuß. Staatsdienst, 1844 pensioniert; 1846 Aufenthalt in Wien, 1855 ließ er sich in Neisse nieder. Seine Gedichte sind neben denen C. Brentanos und E. Mörikes ein Höhepunkt dt. Romantik (»Gedichte«, erste selbstständige Sammlung 1837). Durch ihre oft volksliedhafte Schlichtheit, in der Bilder aus der Natur zum Ausdruck für Seelisches werden, schwingen dunkle Untertöne, jedoch wird auch die religiöse Vorstellung einer allumfassenden Weltharmonie, die die Natur als ein Symbol des Göttlichen begreift, spürbar. Als Erzähler bevorzugte E. lose Szenen- und Bilderfolgen mit typisch romant. Motiven (»Ahnung und Gegenwart«, R., 1815; »Das Marmorbild«, Nov., 1819; »Aus dem Leben eines Taugenichts«, Nov., 1826; »Das Schloß Dürande«, Nov., 1834; »Die Glücksritter«, Nov., 1841). Daneben entstanden Märchenspiele, Versepen sowie literarhistor. Studien (»Gesch. der poet. Literatur Dtl.s«, 2 Bde., 1857).
Ausgaben:Werke, hg. v. W. Frühwald u. a., 6 Bde. (1985-93); Werke. In einem Bd., hg. v. W. Rasch (Neuausg. 1995).
Literatur:
W. Frühwald J. v. E. Leben u. Werk in Texten u. Bildern, hg. v. u. F. Heiduk. Frankfurt am Main 1988.
Stöcklein, P.: J. v. E. Reinbek 73.-75. Tsd. 1993.
Lick, T.: E.-Bibliographie. St. Katharinen 1998.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Eichendorff