Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Eger
Eger,1) die, tschech. (Ohře), linker Nebenfluss der Elbe in NW-Böhmen, 291 km lang, entspringt im Fichtelgebirge (Dtl.) und mündet bei Theresienstadt.
2) tschech. (Cheb), Stadt im westböhm. Gebiet, Tschech. Rep., an der Eger, Hauptort des histor. Egerlandes, 31 400 Ew.; bed. Verkehrsknotenpunkt; Maschinen-, Textil- und chem. Industrie.- Die Stadt hat ein altes Gepräge (Marktplatz, 1956 restauriert), Kaiserburg (1742 zerstört; z. T. rekonstruiert, mit Doppelkapelle), Stadthaus, in dem Wallenstein ermordet wurde (Museum), Rathaus (18. Jh.), got. Hallenkirche St. Nikolaus und Elisabeth (1230-70, mit älteren Teilen), 1742 barockisiert; Klara-Kirche von C. Dientzenhofer (1708-11). Im ehem. Franziskanerkloster und einem Komplex mittelalterl. (»Stöckl«) und frühneuzeitl. Häuser das histor. Stadtmuseum.- Bei der als Mittelpunkt des Egerlandes (bis 1945 fast rein dt. besiedelt) errichteten Burg (1125; Mitte des 12. Jh. Kaiserpfalz) entstand die Siedlung, die 1242 Stadtrechte erhielt und 1277 Reichsstadt wurde. 1322 verpfändete Kaiser Ludwig IV., der Bayer, E. an Böhmen (1806 rechtlich neu fixiert).
3) ['ɛgɛr] (dt. Erlau), Bezirks-Hptst. in N-Ungarn, im südwestl. Vorland des Bükkgebirges, 63 800 Ew.; kath. Erzbischofssitz; elektrotechn., Maschinen-, Tabak-, Möbelind.; Thermalquellen; in der Umgebung Weinbau (»Erlauer Stierblut«).- Nach der Türkenzeit (1596-1687) Neubau der Stadt im Barockstil (Minoritenkirche, 1758-73; Bischofspalast, 1758); neoklassizistische Kathedrale (1831-46).
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