Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Eduard
I Eduard(engl. Edward), Herrscher:
Englandbzw. Großbritannien:
1) E. der Bekenner, angelsächs. König (1042-66), * Islip (bei Oxford) um 1005, ✝ Westminster (heute zu London) 5. 1. 1066; von normann. Günstlingen beeinflusster Herrscher; 1161 heilig gesprochen, Tag: 13. 10.
2) E. I., König (1272-1307), * Westminster (heute zu London) 17. 6. 1239, ✝ Burgh by Sands (bei Carlisle) 7. 7. 1307, Vater von 3); aus dem Hause Plantagenet, besiegte als Thronfolger 1265 die aufständ. Barone bei Evesham; unterwarf 1282/83 Wales, dann vorübergehend auch Schottland. 1303 begründete er durch die Verbindung seines Sohnes E. II. mit Isabella, Tochter Philipps IV. von Frankreich, die engl. Ansprüche auf den frz. Thron (Hundertjähriger Krieg).
3) E. II., König (1307-27), * Caernarvon Castle (Wales) 25. 4. 1284, ✝ (ermordet) Berkeley Castle (bei Gloucester) 21. 9. 1327, Sohn von 2), Vater von 4); unterlag den Schotten 1314 bei Bannockburn, wurde von seiner Frau Isabella von Frankreich gestürzt.
4) E. III., König (1327-77), * Windsor 13. 11. 1312, ✝ Sheen Palace (heute zu Richmond upon Thames, London) 21. 6. 1377, Sohn von 3); begann wegen seiner Erbansprüche auf die frz. Krone 1339 den Hundertjährigen Krieg, siegte 1346 bei Crécy, musste aber fast allen Gewinn des Friedens von Brétigny (1360) später wieder preisgeben. Seine Taten und seine Liebe zur Gräfin von Salisbury (später Gattin seines Sohnes Eduard, Prinz von Wales, des »Schwarzen Prinzen«) wurden oft literarisch behandelt.
5) E. IV., König (1461-83), aus dem Hause York, * Rouen 28. 4. 1442, ✝ Westminster (heute zu London) 9. 4. 1483, Vater von 6); setzte sich in den Rosenkriegen gegen Heinrich VI. aus dem Haus Lancaster durch, den er besiegte und ermorden ließ; drängte die Macht des Parlaments zurück.
6) E. V., König (1483), * Westminster (heute zu London) 2. 11. 1470, ✝ London im Aug. 1483, Sohn von 5); wurde von seinem Onkel Richard, Herzog von Gloucester (seit 1483 Richard III.), für unehelich erklärt, zus. mit seinem Bruder Richard im Tower gefangen gehalten und dort mit diesem ermordet.
7) E. VI., König (1547-53), * Hampton Court (heute zu London) 12. 10. 1537, ✝ Greenwich (heute zu London) 6. 7. 1553; Sohn Heinrichs VIII. und der Jane Seymour. Unter E. wurde die Reformation durchgeführt. Mit ihm erlosch das Haus Tudor im Mannesstamm.
8) E. VII., König von Großbritannien und Irland, Kaiser von Indien (1901-10), * London 9. 11. 1841, ✝ ebd. 6. 5. 1910; ältester Sohn der Königin Viktoria und des Prinzgemahls Albert von Sachsen-Coburg-Gotha; begünstigte die Entstehung der britisch-frz. Entente von 1904.
9) E. VIII., König von Großbritannien und Nordirland (1936), * White Lodge (heute zu London) 23. 6. 1894, ✝ Paris 28. 5. 1972, Enkel von 8); bestieg am 20. 1. 1936 den Thron, dankte jedoch am 11. 12. 1936 wieder ab, da sich Regierung und anglikan. Kirche gegen seine Heirat mit der geschiedenen Amerikanerin Wallis Warfield-Simpson wandten. Seit der Eheschließung (1937) lebte er als Herzog von Windsor im Ausland. - Schrieb »Eines Königs Geschichte« (1951).
II Eduard
(engl. Edward), Prinz von Wales, * Woodstock (bei Oxford) 15. 6. 1330, ✝ Westminster (heute zu London) 8. 6. 1376; Sohn Eduards III., nach seiner Rüstung der »Schwarze Prinz« gen., besiegte im Hundertjährigen Krieg 1356 den frz. König Johann II. bei Maupertuis (bei Poitiers) und nahm ihn gefangen, erhielt 1362 Aquitanien als fast unabhängiges Herzogtum, von wo er als Kranker 1371 vertrieben wurde.
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