Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Ecuador
Ecuador ⃟ Fläche: 270 696 km2
Einwohner: (1995) 11,46 Mio.
Hauptstadt: Quito
Verwaltungsgliederung: 21 Provinzen
Amtssprache: Spanisch
Nationalfeiertag: 10. 8.
Währung: 1 Sucre (S/.) = 100 Centavos (Ctvs)
Zeitzone: MEZ —6 Std.
(Ekuador, amtl. span. República del E.), Staat im NW Südamerikas, beiderseits des Äquators; grenzt im W an den Pazifik, im N an Kolumbien, im O und S an Peru; zu E. gehören die Galápagosinseln; ein Gebiet von 174 565 km2 im S der Region Oriente ist zw. E. und Peru strittig.
Staat und Recht: Nach der Verf. von 1978 ist E. eine präsidiale Republik. Staatsoberhaupt und oberster Inhaber der Exekutive (Reg.chef) ist der für fünf Jahre direkt gewählte Präs. (einmalige Amtsperiode). Die Legislative liegt beim Repräsentantenhaus (77 Abg., für vier Jahre gewählt). Einflussreichste Parteien sind die Partei der Republikan. Einheit (PUR), die Sozial-Christl. Partei (PSC), die Roldosist. Partei E.s (PRE), die Demokrat. Linke (ID) und die Sozialist. Partei E.s (PSE).
Landesnatur: E. gliedert sich in drei Landschaftszonen. Im W entlang der Küste des Pazifiks mit dem Golf von Guayaquil erstreckt sich ein 50-160 km breites Tiefland (Costa), das von einem Küstengebirge (bis 700 m ü. M.) durchzogen wird, mit im N feuchtheißem, im S trockenem Klima. Das Zentrum des Landes bildet die Andenregion (Sierra), zwei Parallelketten von 3 000 bis 6 000 m Höhe mit z. T. tätigen Vulkanen (Chimborazo 6 310 m ü. M., Cotopaxi 5 897 m ü. M.). Zw. den beiden Kordilleren ist das Hochland durch quer laufende Bergzüge in einzelne, etwa 2 600 m hoch gelegene Becken, die Hauptsiedlungsräume des Landes, geteilt. Bei kühlgemäßigtem Klima gibt es eine bis zu neun Monaten dauernde Trockenzeit. Die Hänge der Ostkordillere fallen nach O steil zum östl. Tiefland (Oriente) im Stromgebiet des Amazonas ab, das mit trop. Regenwald bedeckt und noch kaum erschlossen ist.
Bevölkerung: Die größten Bev.gruppen (je rd. 40 %) sind die Mestizen und die Indianer. Die Indianer der Sierra sprechen meist Ketschua oder Chibcha. Schwarze und Mulatten (je rd. 5 %) leben zum größten Teil im Küstentiefland. Die Weißen (10 %) leben überwiegend in den Städten und bilden die Oberschicht. Die durchschnittliche Bev.wachstumsrate von 2,4 % ist eine der höchsten Lateinamerikas, die Bev.dichte die höchste Südamerikas. In Städten (größte Städte sind Quito, Guayaquil und Cuenca) leben fast 60 % der Einwohner. - Die allg. Schulpflicht vom 6. bis 14. Lebensjahr ist nur z. T. verwirklicht. Es gibt 34 Hochschulen, darunter elf Universitäten. Die Analphabetenquote beträgt rd. 13 %. - 93 % der Bev. sind katholisch.
Wirtschaft, Verkehr: Die traditionell agrarisch geprägte Wirtschaftsstruktur änderte sich grundlegend durch den starken Ausbau der Erdölproduktion und des -exports in den 70er- und 80er-Jahren. Erdöl wird seit 1917 auf der Halbinsel Santa Elena, seit 1972 im N des Oriente gefördert; der Transport erfolgt durch eine transandine Pipeline (504 km lang, 1987 durch ein schweres Erdbeben stark zerstört) zur Küste bei Esmeraldas (Erdölraffinerie). Die Vorkommen an Gold sowie Eisen- und Kupfererz sollen verstärkt abgebaut werden. Zweitwichtigster Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft, die rd. 25 % der Staatsfläche nutzt. Auf Plantagen im Küstenland (Costa) werden Bananen, Kaffee, Kakao und Zuckerrohr für den Export angebaut, im Hochland für den Eigenbedarf Getreide, Kartoffeln, Gemüse; ferner Rinder-, Schaf- und Schweinezucht. Die Regenwälder im östl. Tiefland (Oriente) werden noch wenig genutzt. Reiche Fischgründe liegen im Bereich des Humboldtstroms und um die Galápagosinseln (200-Seemeilen-Grenze); wichtig für den Export ist die Krabbenzucht. Das produzierende Gewerbe trägt 24 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Die Industrialisierung, bisher v. a. durch Kapital- und Rohstoffmangel, unzureichende Infrastruktur und ungenügende Kaufkraft erschwert, wird stark gefördert, v. a. der Ausbau der chem. Ind. und der Metallproduktion. Die Erdölexporte führten in den letzten Jahren zu einer aktiven Handelsbilanz. Ausfuhr: Erdöl (rd. 50 %), Bananen (16 %; 1971: 42 %); Einfuhr: bes. Rohstoffe, Maschinen und Fahrzeuge. Haupthandelspartner sind die USA.
Wichtigster Verkehrsträger ist das gut ausgebaute Straßennetz mit einer Gesamtlänge von 43 700 km, davon entfallen 1 392 km auf die von N nach S durch die Sierra verlaufende Carretera Panamericana. Bis 1995 waren noch 956 km Eisenbahnen in Betrieb, wegen Unrentabilität wurde der Schienenverkehr eingestellt. Größter Seehafen ist Guayaquil, Bananenexporthafen Puerto Bolívar, Erdölexporthafen El Balao. Internat. Flughäfen gibt es in Guayaquil und Quito.
Geschichte: Vor der span. Eroberung (1533/34) war E., in der Küstenebene besiedelt seit etwa 3000 v. Chr., Teil des Reiches der Inka; seit 1563 gehörte es zum Vizekönigreich Peru, seit 1739 zu Neugranada. Der Kampf um die Unabhängigkeit von Spanien begann 1809; mit dem Sieg General Sucres 1822 am Vulkan Pichincha wurde E. Teil Groß-Kolumbiens, von dem es sich 1830 trennte. Es folgte eine Zeit polit. Instabilität; Machtkämpfe zw. Liberalen und Konservativen endeten mit der Diktatur G. García Morenos (1861-75), der ein modernes Staatswesen schuf. Die Unruhen flammten jedoch nach seiner Ermordung 1875 wieder auf, bis sich 1895 die Liberalen durchsetzten. E. Alfaro (Präs. 1895-1901, 1906-11, ermordet 1912) modernisierte den Staat v. a. durch Zurückdrängen der kath. Kirche, die Wirtschaft wurde durch den Kakaoanbau und -export bestimmt. Unter Präs. I. Ayoro (1925-31) wurde 1931 der langjährige Grenzstreit mit Kolumbien beigelegt. Mit der Weltwirtschaftskrise und dem Rückgang des Kakaoexports setzten die polit. Unruhen wieder ein. Nach einem Grenzkrieg mit Peru verlor E. 1942 im »Protokoll von Rio de Janeiro« (1960 von E. einseitig für nichtig erklärt) bedeutende Gebiete im Amazonastiefland. Beherrschender Politiker der folgenden Jahrzehnte war J. M. Velasco Ibarra (Präs. 1934-35, 1944-47, 1952-56, 1960-61, 1968-72, fünfmal durch Putsch gestürzt). Er erweiterte die wirtsch. Möglichkeiten seines Landes durch die Ausweitung des Außenhandels (u. a. verstärkter Erdölexport). Es gelang ihm jedoch auf Dauer nicht, die Lebensbedingungen v. a. der Land-Bev. grundlegend zu verbessern. 1972 übernahm eine reformorientierte Offiziersgruppe die Macht. Das starke Bev.wachstum und die Strukturprobleme auf dem Agrarsektor verhinderten auch weiterhin einen dauerhaften sozialen Ausgleich. Nachdem 1978 durch ein Referendum eine neue Verf. angenommen worden war, ging die Macht 1979 wieder an eine gewählte Regierung über. Mit unterschiedl. politischen Akzenten versuchten die Regierungen, u. a. unter den Präs. J. Roldós Aguilera (1979-81, nationalistisch-populistisch), L. Febres Cordero (1984-88, christlich-sozial), R. Borja Cevallos (1988-92, sozialdemokratisch) und S. Durán Ballén (1992-96, neoliberal) gesellschaftspolit. Reformen durchzuführen, ohne die Strukturprobleme lösen zu können. Der bei den Präsidentenwahlen von 1996 mit einem nationalistisch-populist. Programm erfolgreiche A. J. Bucaram Ortiz wurde Anfang Febr. 1997 vom Parlament wegen »Unfähigkeit« abgesetzt, das Amt wurde vom bisherigen Parlamentspräs. F. Alarcón übernommen. Die Präsidentschaftswahlen 1998 gewann der Christdemokrat Jamil Mahuad. Mit einem harten Sparkurs sucht er der sich verstärkenden Wirtschaftskrise zu begegnen, stößt aber bei der Bev. auf Ablehnung (Generalstreik im März 1999).
Seitdem in dem umstrittenen Grenzgebiet zw. E. und Peru Erdölvorkommen vermutet wurden, kam es zw. beiden Staaten (1995) zu einem bewaffneten Konflikt, nach internat. Vermittlung zur Einrichtung einer entmilitarisierten Zone, schließlich im Okt. 1998 zu einem Friedensvertrag.
▣ Literatur:
Westphal, W.: Unter den Schwingen des Kondor. Das Reich der Inka gestern u. heute. Neuausg. Frankfurt am Main u. a. 1989.
⃟ Frank, E.: E. mit Galápagos-Inseln. Buchschlag 51990, Nachdr. 1993.
⃟ Langer, M.: Geldpolitik u. Finanzsystem in Entwicklungsländern. Theoret. u. empir. Untersuchungen am Beispiel E.s. Münster u. a. 1993.
⃟ E. poverty report, hg. von der World Bank, Washington. Washington, D. C., 1996.
⃟ Pineo, R. F.: Social and economic reform in E. Gainesville, Fla., 1996.
⃟ Borsdorf, A.: E. in Profilen. Landeskundliche Beobachtungen auf einer geographischen Exkursion. Innsbruck 1997.
Einwohner: (1995) 11,46 Mio.
Hauptstadt: Quito
Verwaltungsgliederung: 21 Provinzen
Amtssprache: Spanisch
Nationalfeiertag: 10. 8.
Währung: 1 Sucre (S/.) = 100 Centavos (Ctvs)
Zeitzone: MEZ —6 Std.
(Ekuador, amtl. span. República del E.), Staat im NW Südamerikas, beiderseits des Äquators; grenzt im W an den Pazifik, im N an Kolumbien, im O und S an Peru; zu E. gehören die Galápagosinseln; ein Gebiet von 174 565 km2 im S der Region Oriente ist zw. E. und Peru strittig.
Staat und Recht: Nach der Verf. von 1978 ist E. eine präsidiale Republik. Staatsoberhaupt und oberster Inhaber der Exekutive (Reg.chef) ist der für fünf Jahre direkt gewählte Präs. (einmalige Amtsperiode). Die Legislative liegt beim Repräsentantenhaus (77 Abg., für vier Jahre gewählt). Einflussreichste Parteien sind die Partei der Republikan. Einheit (PUR), die Sozial-Christl. Partei (PSC), die Roldosist. Partei E.s (PRE), die Demokrat. Linke (ID) und die Sozialist. Partei E.s (PSE).
Landesnatur: E. gliedert sich in drei Landschaftszonen. Im W entlang der Küste des Pazifiks mit dem Golf von Guayaquil erstreckt sich ein 50-160 km breites Tiefland (Costa), das von einem Küstengebirge (bis 700 m ü. M.) durchzogen wird, mit im N feuchtheißem, im S trockenem Klima. Das Zentrum des Landes bildet die Andenregion (Sierra), zwei Parallelketten von 3 000 bis 6 000 m Höhe mit z. T. tätigen Vulkanen (Chimborazo 6 310 m ü. M., Cotopaxi 5 897 m ü. M.). Zw. den beiden Kordilleren ist das Hochland durch quer laufende Bergzüge in einzelne, etwa 2 600 m hoch gelegene Becken, die Hauptsiedlungsräume des Landes, geteilt. Bei kühlgemäßigtem Klima gibt es eine bis zu neun Monaten dauernde Trockenzeit. Die Hänge der Ostkordillere fallen nach O steil zum östl. Tiefland (Oriente) im Stromgebiet des Amazonas ab, das mit trop. Regenwald bedeckt und noch kaum erschlossen ist.
Bevölkerung: Die größten Bev.gruppen (je rd. 40 %) sind die Mestizen und die Indianer. Die Indianer der Sierra sprechen meist Ketschua oder Chibcha. Schwarze und Mulatten (je rd. 5 %) leben zum größten Teil im Küstentiefland. Die Weißen (10 %) leben überwiegend in den Städten und bilden die Oberschicht. Die durchschnittliche Bev.wachstumsrate von 2,4 % ist eine der höchsten Lateinamerikas, die Bev.dichte die höchste Südamerikas. In Städten (größte Städte sind Quito, Guayaquil und Cuenca) leben fast 60 % der Einwohner. - Die allg. Schulpflicht vom 6. bis 14. Lebensjahr ist nur z. T. verwirklicht. Es gibt 34 Hochschulen, darunter elf Universitäten. Die Analphabetenquote beträgt rd. 13 %. - 93 % der Bev. sind katholisch.
Wirtschaft, Verkehr: Die traditionell agrarisch geprägte Wirtschaftsstruktur änderte sich grundlegend durch den starken Ausbau der Erdölproduktion und des -exports in den 70er- und 80er-Jahren. Erdöl wird seit 1917 auf der Halbinsel Santa Elena, seit 1972 im N des Oriente gefördert; der Transport erfolgt durch eine transandine Pipeline (504 km lang, 1987 durch ein schweres Erdbeben stark zerstört) zur Küste bei Esmeraldas (Erdölraffinerie). Die Vorkommen an Gold sowie Eisen- und Kupfererz sollen verstärkt abgebaut werden. Zweitwichtigster Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft, die rd. 25 % der Staatsfläche nutzt. Auf Plantagen im Küstenland (Costa) werden Bananen, Kaffee, Kakao und Zuckerrohr für den Export angebaut, im Hochland für den Eigenbedarf Getreide, Kartoffeln, Gemüse; ferner Rinder-, Schaf- und Schweinezucht. Die Regenwälder im östl. Tiefland (Oriente) werden noch wenig genutzt. Reiche Fischgründe liegen im Bereich des Humboldtstroms und um die Galápagosinseln (200-Seemeilen-Grenze); wichtig für den Export ist die Krabbenzucht. Das produzierende Gewerbe trägt 24 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. Die Industrialisierung, bisher v. a. durch Kapital- und Rohstoffmangel, unzureichende Infrastruktur und ungenügende Kaufkraft erschwert, wird stark gefördert, v. a. der Ausbau der chem. Ind. und der Metallproduktion. Die Erdölexporte führten in den letzten Jahren zu einer aktiven Handelsbilanz. Ausfuhr: Erdöl (rd. 50 %), Bananen (16 %; 1971: 42 %); Einfuhr: bes. Rohstoffe, Maschinen und Fahrzeuge. Haupthandelspartner sind die USA.
Wichtigster Verkehrsträger ist das gut ausgebaute Straßennetz mit einer Gesamtlänge von 43 700 km, davon entfallen 1 392 km auf die von N nach S durch die Sierra verlaufende Carretera Panamericana. Bis 1995 waren noch 956 km Eisenbahnen in Betrieb, wegen Unrentabilität wurde der Schienenverkehr eingestellt. Größter Seehafen ist Guayaquil, Bananenexporthafen Puerto Bolívar, Erdölexporthafen El Balao. Internat. Flughäfen gibt es in Guayaquil und Quito.
Geschichte: Vor der span. Eroberung (1533/34) war E., in der Küstenebene besiedelt seit etwa 3000 v. Chr., Teil des Reiches der Inka; seit 1563 gehörte es zum Vizekönigreich Peru, seit 1739 zu Neugranada. Der Kampf um die Unabhängigkeit von Spanien begann 1809; mit dem Sieg General Sucres 1822 am Vulkan Pichincha wurde E. Teil Groß-Kolumbiens, von dem es sich 1830 trennte. Es folgte eine Zeit polit. Instabilität; Machtkämpfe zw. Liberalen und Konservativen endeten mit der Diktatur G. García Morenos (1861-75), der ein modernes Staatswesen schuf. Die Unruhen flammten jedoch nach seiner Ermordung 1875 wieder auf, bis sich 1895 die Liberalen durchsetzten. E. Alfaro (Präs. 1895-1901, 1906-11, ermordet 1912) modernisierte den Staat v. a. durch Zurückdrängen der kath. Kirche, die Wirtschaft wurde durch den Kakaoanbau und -export bestimmt. Unter Präs. I. Ayoro (1925-31) wurde 1931 der langjährige Grenzstreit mit Kolumbien beigelegt. Mit der Weltwirtschaftskrise und dem Rückgang des Kakaoexports setzten die polit. Unruhen wieder ein. Nach einem Grenzkrieg mit Peru verlor E. 1942 im »Protokoll von Rio de Janeiro« (1960 von E. einseitig für nichtig erklärt) bedeutende Gebiete im Amazonastiefland. Beherrschender Politiker der folgenden Jahrzehnte war J. M. Velasco Ibarra (Präs. 1934-35, 1944-47, 1952-56, 1960-61, 1968-72, fünfmal durch Putsch gestürzt). Er erweiterte die wirtsch. Möglichkeiten seines Landes durch die Ausweitung des Außenhandels (u. a. verstärkter Erdölexport). Es gelang ihm jedoch auf Dauer nicht, die Lebensbedingungen v. a. der Land-Bev. grundlegend zu verbessern. 1972 übernahm eine reformorientierte Offiziersgruppe die Macht. Das starke Bev.wachstum und die Strukturprobleme auf dem Agrarsektor verhinderten auch weiterhin einen dauerhaften sozialen Ausgleich. Nachdem 1978 durch ein Referendum eine neue Verf. angenommen worden war, ging die Macht 1979 wieder an eine gewählte Regierung über. Mit unterschiedl. politischen Akzenten versuchten die Regierungen, u. a. unter den Präs. J. Roldós Aguilera (1979-81, nationalistisch-populistisch), L. Febres Cordero (1984-88, christlich-sozial), R. Borja Cevallos (1988-92, sozialdemokratisch) und S. Durán Ballén (1992-96, neoliberal) gesellschaftspolit. Reformen durchzuführen, ohne die Strukturprobleme lösen zu können. Der bei den Präsidentenwahlen von 1996 mit einem nationalistisch-populist. Programm erfolgreiche A. J. Bucaram Ortiz wurde Anfang Febr. 1997 vom Parlament wegen »Unfähigkeit« abgesetzt, das Amt wurde vom bisherigen Parlamentspräs. F. Alarcón übernommen. Die Präsidentschaftswahlen 1998 gewann der Christdemokrat Jamil Mahuad. Mit einem harten Sparkurs sucht er der sich verstärkenden Wirtschaftskrise zu begegnen, stößt aber bei der Bev. auf Ablehnung (Generalstreik im März 1999).
Seitdem in dem umstrittenen Grenzgebiet zw. E. und Peru Erdölvorkommen vermutet wurden, kam es zw. beiden Staaten (1995) zu einem bewaffneten Konflikt, nach internat. Vermittlung zur Einrichtung einer entmilitarisierten Zone, schließlich im Okt. 1998 zu einem Friedensvertrag.
▣ Literatur:
Westphal, W.: Unter den Schwingen des Kondor. Das Reich der Inka gestern u. heute. Neuausg. Frankfurt am Main u. a. 1989.
⃟ Frank, E.: E. mit Galápagos-Inseln. Buchschlag 51990, Nachdr. 1993.
⃟ Langer, M.: Geldpolitik u. Finanzsystem in Entwicklungsländern. Theoret. u. empir. Untersuchungen am Beispiel E.s. Münster u. a. 1993.
⃟ E. poverty report, hg. von der World Bank, Washington. Washington, D. C., 1996.
⃟ Pineo, R. F.: Social and economic reform in E. Gainesville, Fla., 1996.
⃟ Borsdorf, A.: E. in Profilen. Landeskundliche Beobachtungen auf einer geographischen Exkursion. Innsbruck 1997.