Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
ERP
ERP,Abk. für engl. European Recovery Program [»Europ. Wiederaufbauprogramm«] (Marshallplan), das 1947 auf Vorschlag von G. C. Marshall geschaffene Hilfsprogramm für die durch den Zweiten Weltkrieg zerstörten Länder Europas, trat am 3. 4. 1948 in Kraft (wegen der Ablehnung der Mitarbeit durch die Ostblockländer nur für W-Europa). Die aufgrund des Marshallplans gewährte Hilfe umfasste Sachlieferungen und Kredite. Durch Gründung der Organisation für europ. wirtsch. Zusammenarbeit wurden die Voraussetzungen für eine Kooperation der westeurop. Staaten geschaffen. Im Rahmen des ERP erhielten diese bis 1952 Leistungen im Werte von rd. 13 Mrd. US-$ (die Bundesrep. Dtl., am 15. 12. 1949 beigetreten, und Berlin [West] bis Ende 1957 1,7 Mrd. US-$). Ein Sonderprogramm (GORIA) umfasste außerdem lebenswichtige Güter im Wert von 1,6 Mrd. US-$. Die amerikan. Gesamthilfe an die Bundesrep. Dtl. belief sich auf insgesamt rd. 3,3 Mrd. DM.
Beträge, die als Gegenwert für die im Rahmen des Marshallplans eingeführten Waren von Importeuren eingezahlt, aber nicht ins Ausland transferiert wurden (Gegenwertmittel, Gegenwertfonds, Counterpart-Funds), wurden im Rahmen des Abkommens über die wirtsch. Zusammenarbeit zw. den USA und der Bundesrep. Dtl. (15. 12. 1949) im ERP-Sondervermögen zusammengefasst. Es wird als Sondervermögen des Bundes getrennt vom übrigen Bundesvermögen und damit auch vom Bundeshaushalt verwaltet. Seine Mittel werden zur Vergabe langfristiger, zinsgünstiger Darlehen an die dt. Wirtschaft (v. a. kleine und mittlere Unternehmen) eingesetzt. Die Mittel, die u. a. für Existenzgründungen, die neuen Bundesländer und die Regionalförderung vergeben werden, stammen heute aus Zins- und Tilgungsrückflüssen aus früher gewährten Krediten sowie aus Kapitalmarktmitteln. Die günstigen ERP-Kredite werden über die Kreditanstalt für Wiederaufbau und die Dt. Ausgleichsbank abgewickelt.
▣ Literatur:
Charles S. Maier Deutschland u. der Marshall-Plan, hg. v. u. G. Bischof. Baden-Baden 1992.
⃟ Wagner, P.: Mythos Marshall-Plan. Das europ. Wiederaufbauprogramm in der dt. öffentl. Meinung 1947-1952. Pfaffenweiler 1996.
ERP,Abk. für engl. European Recovery Program [»Europ. Wiederaufbauprogramm«] (Marshallplan), das 1947 auf Vorschlag von G. C. Marshall geschaffene Hilfsprogramm für die durch den Zweiten Weltkrieg zerstörten Länder Europas, trat am 3. 4. 1948 in Kraft (wegen der Ablehnung der Mitarbeit durch die Ostblockländer nur für W-Europa). Die aufgrund des Marshallplans gewährte Hilfe umfasste Sachlieferungen und Kredite. Durch Gründung der Organisation für europ. wirtsch. Zusammenarbeit wurden die Voraussetzungen für eine Kooperation der westeurop. Staaten geschaffen. Im Rahmen des ERP erhielten diese bis 1952 Leistungen im Werte von rd. 13 Mrd. US-$ (die Bundesrep. Dtl., am 15. 12. 1949 beigetreten, und Berlin [West] bis Ende 1957 1,7 Mrd. US-$). Ein Sonderprogramm (GORIA) umfasste außerdem lebenswichtige Güter im Wert von 1,6 Mrd. US-$. Die amerikan. Gesamthilfe an die Bundesrep. Dtl. belief sich auf insgesamt rd. 3,3 Mrd. DM.
Beträge, die als Gegenwert für die im Rahmen des Marshallplans eingeführten Waren von Importeuren eingezahlt, aber nicht ins Ausland transferiert wurden (Gegenwertmittel, Gegenwertfonds, Counterpart-Funds), wurden im Rahmen des Abkommens über die wirtsch. Zusammenarbeit zw. den USA und der Bundesrep. Dtl. (15. 12. 1949) im ERP-Sondervermögen zusammengefasst. Es wird als Sondervermögen des Bundes getrennt vom übrigen Bundesvermögen und damit auch vom Bundeshaushalt verwaltet. Seine Mittel werden zur Vergabe langfristiger, zinsgünstiger Darlehen an die dt. Wirtschaft (v. a. kleine und mittlere Unternehmen) eingesetzt. Die Mittel, die u. a. für Existenzgründungen, die neuen Bundesländer und die Regionalförderung vergeben werden, stammen heute aus Zins- und Tilgungsrückflüssen aus früher gewährten Krediten sowie aus Kapitalmarktmitteln. Die günstigen ERP-Kredite werden über die Kreditanstalt für Wiederaufbau und die Dt. Ausgleichsbank abgewickelt.
▣ Literatur:
Charles S. Maier Deutschland u. der Marshall-Plan, hg. v. u. G. Bischof. Baden-Baden 1992.
⃟ Wagner, P.: Mythos Marshall-Plan. Das europ. Wiederaufbauprogramm in der dt. öffentl. Meinung 1947-1952. Pfaffenweiler 1996.