Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
EMP
EMP(NEMP) [Abk. für engl. (nuclear) electromagnetic pulse »(nuklearer) elektromagnetischer Impuls«], bei exosphär. Kernwaffenexplosionen kurzzeitig auftretende äußerst intensive elektromagnet. »Stoßwelle«, ausgelöst durch die bei der Explosion entstehende Gammastrahlung, deren Photonen (Gammaquanten) beim Auftreffen auf Luftmoleküle durch den Compton-Effekt Elektronen herausschleudern; dadurch entsteht infolge Ladungstrennung ein elektr. Feld, dessen zeitl. Änderung mit den spiralförmigen Bewegungen der Elektronen um die Feldlinien des Erdmagnetfeldes sehr intensive elektromagnet. Wellen hervorruft. Dieses kann noch in einer Entfernung von mehreren 100 km vom Explosionsort zu elektr. Feldstärken von bis zu 50 kV/m führen, die ihrerseits starke Ströme in elektron. Geräten induzieren können. - Durch einen EMP können elektron. Geräte, z. B. Computer oder Radaranlagen, ausfallen. Eine »Härtung« elektron. Baugruppen gegen den EMP ist möglich, jedoch umfangreich und sehr kostenaufwendig; sie geschieht v. a. durch Abschirmung in Form eines Faraday-Käfigs.
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