Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
dritter Weg
dritter Weg,gesellschaftstheoret. Begriff, unter dem sowohl liberale als auch marxist. Theoretiker bei gegensätzl. Ausgangspositionen neue Gesellschaftsmodelle entwickelt haben.
Die von W. Röpke entwickelte neoliberale Schule (Neoliberalismus) möchte Wettbewerb und Wirtschaftsfreiheit durch breite Vermögensbildung und marktkonforme Staatseingriffe ergänzen. Marxist. Theoretiker versuchten, eine sozialist. Wirtschafts- und Sozialordnung, in der bes. der Privatbesitz an den Produktionsmitteln aufgehoben ist, mit Elementen der polit. Demokratie zu verbinden. Im Zuge dieser theoret. Überlegungen entwickelten sich im 20. Jh. versch. Denkrichtungen, bes. der Austromarxismus, der Neomarxismus und der Eurokommunismus. Innerhalb der führenden kommunist. Parteien des früheren Ostblocks entstanden in Auseinandersetzung mit der in der UdSSR bes. seit der Herrschaft Stalins praktizierten bürokratisch-diktator. Herrschaftsordnung Reformideen (Reformkommunismus).
In Anlehnung an die kulturellen Traditionen ihres Landes suchen zahlr. Staaten der »Dritten Welt« in der Gestaltung ihrer Gesellschaftsordnung einen d. W. zw. marktwirtsch. und sozialist. Modellen zu gehen.
▣ Literatur:
H. Richter Eurokommunismus, ein d. W. für Europa?, hg. v. u. G. Trautmann. Hamburg 1979.
⃟ Wehner, B.: Der lange Abschied vom Sozialismus. Grundriß einer neuen Wirtschafts- u. Sozialordnung. Frankfurt am Main 1990.
dritter Weg,gesellschaftstheoret. Begriff, unter dem sowohl liberale als auch marxist. Theoretiker bei gegensätzl. Ausgangspositionen neue Gesellschaftsmodelle entwickelt haben.
Die von W. Röpke entwickelte neoliberale Schule (Neoliberalismus) möchte Wettbewerb und Wirtschaftsfreiheit durch breite Vermögensbildung und marktkonforme Staatseingriffe ergänzen. Marxist. Theoretiker versuchten, eine sozialist. Wirtschafts- und Sozialordnung, in der bes. der Privatbesitz an den Produktionsmitteln aufgehoben ist, mit Elementen der polit. Demokratie zu verbinden. Im Zuge dieser theoret. Überlegungen entwickelten sich im 20. Jh. versch. Denkrichtungen, bes. der Austromarxismus, der Neomarxismus und der Eurokommunismus. Innerhalb der führenden kommunist. Parteien des früheren Ostblocks entstanden in Auseinandersetzung mit der in der UdSSR bes. seit der Herrschaft Stalins praktizierten bürokratisch-diktator. Herrschaftsordnung Reformideen (Reformkommunismus).
In Anlehnung an die kulturellen Traditionen ihres Landes suchen zahlr. Staaten der »Dritten Welt« in der Gestaltung ihrer Gesellschaftsordnung einen d. W. zw. marktwirtsch. und sozialist. Modellen zu gehen.
▣ Literatur:
H. Richter Eurokommunismus, ein d. W. für Europa?, hg. v. u. G. Trautmann. Hamburg 1979.
⃟ Wehner, B.: Der lange Abschied vom Sozialismus. Grundriß einer neuen Wirtschafts- u. Sozialordnung. Frankfurt am Main 1990.