Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
deutsche Ostgebiete
deutsche Ostgebiete,Bez. für die Teile des ehemaligen dt. Reichsgebietes zw. der Oder-Neiße-Linie im W und der Reichsgrenze von 1937 im O (Deutschland); wurden aufgrund des Potsdamer Abkommens vorbehaltlich der Regelung durch einen Friedensvertrag unter poln. bzw. sowjet. Verwaltung gestellt: Ostpreußen, fast ganz Schlesien, der größte Teil von Pommern und ein Teil Brandenburgs, insgesamt 114 296 km2 mit (1939) 9,56 Mio. Ew. Die dt. Bevölkerung wurde zum größten Teil ausgewiesen (Vertriebene); nur rd. 800 000 Deutsche (Polendeutsche) sind zurückgeblieben. Polen und die Sowjetunion besiedelten diese Gebiete neu. Mit dem Zwei-plus-vier-Vertrag (in Kraft seit dem 15. 3. 1991) und dem Deutsch-Polnischen Grenzvertrag (in Kraft seit dem 16. 1. 1992) gab Dtl. völkerrechtlich verbindlich seinen Anspruch auf die d. O. auf. Der Deutsch-Polnische Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit (in Kraft seit dem 16. 1. 1992) erkennt die Existenz einer dt. Minderheit in Polen an. Zugleich wurde eine grenznahe Zusammenarbeit vereinbart.
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