Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
deutsche Farben
deutsche Farben,die im Zusammenhang mit der dt. Einheitsbewegung im 19. Jh. entstandenen Farben der dt. Fahne. Den Anstoß gaben die Uniformen des Lützowschen Freikorps 1813: schwarz gefärbte Zivilröcke mit roten Samtaufschlägen und goldenen Knöpfen. Die Jenaer Burschenschaft setzte auf dem Wartburgfest 1817 ihre Tracht, Schwarz und Rot mit Gold durchwirkt, und ihre gleichfarbige Fahne für die dt. Burschenschaft durch. Durch das »Farbenlied« während der sog. Demagogenverfolgung entstand die Reihenfolge schwarzrotgold, die zum Sinnbild der nationalstaatl. Bewegung, dann auch der republikan. Zielvorstellungen wurde. 1848/49 wurden die schwarzrotgoldenen Farben zu den Bundesfarben erklärt. Der Norddt. Bund wählte Schwarzweißrot, gebildet aus den Farben Preußens (Schwarzweiß) und der Hansestädte (Weißrot); diese Trikolore wurde im Deutsch-Frz. Krieg (1870-71) auf das Dt. Reich übertragen. Im Nov. 1918 wurde Schwarzrotgold zum Symbol der Republik; die Handelsflagge war ab 1919 Schwarzweißrot (Reichsfarben im inneren oberen Geviert). Die Nationalsozialisten führten 1933 die schwarzweißrote Fahne wieder ein, neben der Hakenkreuzfahne (Parteifahne), die 1935 alleinige Nationalflagge wurde. Die Staatsfarben der Bundesrep. Dtl. sind wieder schwarzrotgold.
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