Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
deutsch.
deutsch.Der Name und Begriff d. geht als einzige Nationalitätsbezeichnung in Europa nicht auf einen älteren Landes- oder Stammesnamen zurück, sondern entwickelte sich auf dem Wege: deutsche Sprache - Deutsche - Deutschland.
Das Adjektiv d. lässt sich auf das german. Substantiv »thiot« (»Volk») zurückführen. Die Gesch. des Wortes wurde durch die kulturellen und polit. Verhältnisse im Fränk. Reich mitbestimmt. Das altfränk. »theudisk« (»dem eigenen Stamm zugehörig«) kam im 7. Jh. im Fränk. Reich auf; Ggs. war »walhisk« (»welsch«, »romanisch«). Unter Karl d. Gr. wurde die (786 erstmals belegte) mlat. Form »theodiscus« gebildet und auf die Sprache bezogen: »Theodisca lingua« war die fränk. Volkssprache im Unterschied zum Latein, seit Anfang des 9. Jh. auch zur »rustica lingua romana«, dem Altfranzösischen. Das mlat. »theodiscus« wurde von der im ostfränk. Raum entstandenen ahd. Form »diutisc« (sie entsprach dem westfränk. »theudisk«) verdrängt und zur Sammelbez. der Stammessprachen im Ostfränk. Reich, aus dem Dtl. hervorging, und somit zum direkten Vorläufer der heutigen Form »deutsch«. Im Annolied (um 1080) wurde die Bez. erstmals auf die Sprachträger (Deutsche) übertragen. (deutsche Sprache)
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