Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Döblin
Döblin,Alfred, Schriftsteller, * Stettin 10. 8. 1878, ✝ Emmendingen 26. 6. 1957; Nervenarzt in Berlin, emigrierte 1933 (Frankreich, USA), kehrte 1945 nach Dtl. zurück; seit 1953 wieder in Frankreich. 1910 Mitbegründer der revolutionären expressionist. Zeitschrift »Der Sturm«. Die Entwicklung vom raffenden, bisweilen ekstat. Stil des Expressionismus zur registrierenden Neuen Sachlichkeit mit Montagen der Eindrücke moderner Großstadtrealität zeigt sich v. a. in seinem Roman »Berlin Alexanderplatz« (1929). Die anderen Werke zeigen die themat. und sprachschöpfer. Vielseitigkeit D.s: In immer neuen monumentalen Szenerien diskutiert er das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft (Romane »Die drei Sprünge des Wang-lun«, 1915; »Wallenstein«, 2 Bde., 1920; »Berge, Meere und Giganten«, 1924; Neufassung »Giganten«, 1932; Südamerika-Trilogie »Land ohne Tod«, 1937-48). D. schrieb neben Prosa auch Dramen und literaturtheoret. Essays (»Der Bau des epischen Werkes«, 1929).
Ausgabe:Werkausgabe in Einzelbänden, hg. v. W. Muschg u. A. W. Riley, auf zahlr. Bde. ber. (Neuausg. 1987 ff.).
Literatur:
Schröter, K.: A. D. Reinbek 24.—26. Tsd. 1993.
Dollinger, R.: Totalität u. Totalitarismus im Exilwerk D.s. Würzburg 1994.
Arnold, A.: A. D. Berlin 1996.
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