Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Dyck
Dyck[dɛjk], Sir (seit 1632) Anthonis van, fläm. Maler, * Antwerpen 22. 3. 1599, ✝ London 9. 12. 1641; Schüler und Mitarbeiter von Rubens, dann in England und Italien tätig, wo er vor allem die Werke Tizians, Giorgiones und Veroneses studierte und in Genua Porträts des Stadtadels malte, seit 1632 Hofmaler Karls I. von England. Seine von Rubens ausgehenden, mit lebhaftem Temperament gemalten religiösen Bilder zeigen zugespitzte Formen und brauntonige, venezianisch satte Farben. Weicher Gefühlsausdruck geht allmählich zu gedämpfter Pathetik religiöser Empfindsamkeit über. Der ausgewogene Stil seiner scharf beobachteten Porträts wandelte sich in England zu verfeinerter Vornehmheit, aristokrat. Haltung und verklingenden Farbandeutungen.
Werke: Gefangennahme Christi (um 1623 bis 1627; Madrid, Prado); Susanna im Bade (um 1623 bis 1627; München, Alte Pinakothek); Kardinal Bentivoglio (um 1623; Florenz, Palazzo Pitti); Gruppenporträt der engl. Königsfamilie (1637; Schloss Windsor); Martyrium des Hl. Sebastian (um 1616 bis 1618; Paris, Louvre). »Ikonographie«, 100 radierte Porträts berühmter Zeitgenossen nach D.s Vorlagen (um 1630, 1. vollständige Ausgabe 1645).
Literatur:
Larsen, E.:The paintings of Anthony van Dyck, 2 Bde. Freren 1988.
Billeter, F.: Zur künstler. Auseinandersetzung innerhalb des Rubenskreises. Eine Untersuchung am Beispiel früher Historienbilder Jacob Jordaens' u. A. V. D.s. Frankfurt am Main u. a. 1993.
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Ansicht: Dyck