Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Dschainismus
Dschainịsmus[dʒ-] [zu Sanskrit Dschaina »Anhänger des Dschina (Sieger)«] der, (Jainismus, Jinismus), ind. Religion, deren Entstehungszeit mit der des Buddhismus zusammenfällt; ihr Verkünder war Wardhamana (✝ um 447 v. Chr.), mit dem Ehrentitel Dschina ausgezeichnet. Nach der Lehre der Dschaina (Jaina) wird die Welt nicht von einem Gott, sondern von kosm. und sittl. Gesetzen regiert; in ihr irren die mit materiellen Leibern umkleideten ewigen Seelen entsprechend ihren guten und bösen Taten als vergängl. Götter, Menschen, Tiere oder Höllenwesen umher. Sittliches Handeln, Askese und Meditation führen zur Läuterung in unzähligen Wiedergeburten und, wenn alle Materie aus der Seele geschwunden ist, zur Erlösung. Die Dschaina haben eine umfangreiche Predigtliteratur in der Prakritsprache, Legendendichtungen in Sanskrit und eine hohe Kunst hervorgebracht (indische Kunst). Ihre Zahl beträgt heute etwa 3,7 Millionen.
▣ Literatur:
Glasenapp, H. von:Der Jainismus. Berlin 1925. Nachdr. Hildesheim u. a. 21984.
⃟ Durch Entsagung zum Heil. Eine Anthologie aus der Literatur der Jaina, ausgewählt, aus dem Prakrit u. Sanskrit übers. u. eingeleitet v. A. Mette. Zürich 1991.
⃟ Zimmer, H.: Philosophie u. Religion Indiens. A. d. Engl. Neuausg. Frankfurt am Main 81994.
Dschainịsmus[dʒ-] [zu Sanskrit Dschaina »Anhänger des Dschina (Sieger)«] der, (Jainismus, Jinismus), ind. Religion, deren Entstehungszeit mit der des Buddhismus zusammenfällt; ihr Verkünder war Wardhamana (✝ um 447 v. Chr.), mit dem Ehrentitel Dschina ausgezeichnet. Nach der Lehre der Dschaina (Jaina) wird die Welt nicht von einem Gott, sondern von kosm. und sittl. Gesetzen regiert; in ihr irren die mit materiellen Leibern umkleideten ewigen Seelen entsprechend ihren guten und bösen Taten als vergängl. Götter, Menschen, Tiere oder Höllenwesen umher. Sittliches Handeln, Askese und Meditation führen zur Läuterung in unzähligen Wiedergeburten und, wenn alle Materie aus der Seele geschwunden ist, zur Erlösung. Die Dschaina haben eine umfangreiche Predigtliteratur in der Prakritsprache, Legendendichtungen in Sanskrit und eine hohe Kunst hervorgebracht (indische Kunst). Ihre Zahl beträgt heute etwa 3,7 Millionen.
▣ Literatur:
Glasenapp, H. von:Der Jainismus. Berlin 1925. Nachdr. Hildesheim u. a. 21984.
⃟ Durch Entsagung zum Heil. Eine Anthologie aus der Literatur der Jaina, ausgewählt, aus dem Prakrit u. Sanskrit übers. u. eingeleitet v. A. Mette. Zürich 1991.
⃟ Zimmer, H.: Philosophie u. Religion Indiens. A. d. Engl. Neuausg. Frankfurt am Main 81994.