Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Drüsen
Drüsen, 1) (lat. Glandulae) bei Mensch und Tieren Organe, die ein Sekret (Absonderung) bilden und durch einen Ausführungsgang nach außen abscheiden (D. mit äußerer Sekretion, exokrine D.) oder in die Blutbahn (Lymphbahn) abgeben (D. mit innerer Sekretion, endokrine D., Hormon-D.). Eine D. mit Ausführungsgang ist ein zur Oberfläche hin offenes Hohlgebilde, dessen Wand das Sekret bildet. Einfachste D. sind Becherzellen, die schleimige oder körnige Stoffe abgeben (einzellige D., z. B. in der Darmschleimhaut). Bei mehrzelligen D. unterscheidet man nach ihrem Bau schlauchförmige (tubulöse) D., bei denen alle Zellen an der Sekretion beteiligt sind (z. B. Schweiß-D.), beerenförmige (azinöse) D. (z. B. Bauchspeicheldrüse), bei denen die Sekretbildung nur in den beerenartig aufgetriebenen Endstücken der blind endenden D.-Kanäle stattfindet, und bläschenförmige (alveoläre) D., deren Endstücke blasenartig erweitert und bei exokrinen D. meist von kontraktilen Zellen umsponnen sind, die dem Auspressen des Sekretes dienen. Daneben existieren Mischformen (z. B. tubuloalveoläre D., Tränen-D.). Nach Art ihres Sekrets können Schleim absondernde (muköse) und stärker eiweißhaltiges (seröses) Sekret abscheidende D. unterschieden werden; nach der Sekretionsweise unterscheidet man merokrine D. mit kontinuierlich sezernierender Zelle, holokrine D., bei denen jede Zelle nur einmal sezerniert und dann abgestoßen wird (z. B. Talg-D.), und apokrine D. (z. B. Milch-D.), bei denen der obere Abschnitt der Zelle als Sekret abgestoßen wird.
2) bei Pflanzen lokale Ausscheidungsgewebe; nach Form und Anordnung der Zellen unterscheidet man D.-Flecken, -Köpfchen, -Haare, -Schuppen; nach Sekretart u. a. Schleim-, Öl-, Harz- und Salz-D. sowie Nektarien (um Insekten anzulocken).
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