Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Druckverfahren
Druckverfahren,Arbeitsweisen und -methoden zur Vervielfältigung zweidimensionaler Vorlagen. Bei älteren D. wird die Druckfarbe von einer Druckform auf den Bedruckstoff durch eine Druckmaschine übertragen; neuere D. nutzen digitale Drucksysteme. Die erstgenannten D. gliedern sich in die Fertigungsphasen Druckformenherstellung und Fortdruck. Nach der Eigenart der Druckform werden vier versch. Druckverfahren unterschieden.
Hochdruck: Alle druckenden Stellen stehen erhaben in einer Ebene, werden eingefärbt und geben die Druckfarbe an den Bedruckstoff ab. Im Buchdruck besteht die Druckform aus Drucktypen und/oder Maschinensatzzeilen, Stereos und Galvanos; beim indirekten Hochdruck (Lettersetdruck) aus einer meist geätzten, rund gebogenen Metallplatte (Wickelplatte); beim Flexodruck (Flexographie, veraltet Anilin-, Anilingummi-, Gummidruck) aus flexiblem Gummi oder Kunststoff, gedruckt wird hierbei mit dünnflüssiger, spirituslösl. Druckfarbe. Flachdruck: Druckende und nicht druckende Druckformenstellen liegen praktisch in einer Ebene. Die Druckform ist chemisch so behandelt, dass sie nur an den druckenden Stellen Farbe annimmt; alle angeführten Flach-D. außer Zink-, Stein- und Lichtdruck sind indirekte D. Im Steindruck (Lithographie) besteht die Druckform aus einem plan geschliffenen Stein aus Solnhofener Kalkschiefer; beim Zinkdruck aus einer fein gekörnten Zinkplatte; beim Offsetdruck und Blechdruck (zum Bedrucken von Blechtafeln) aus einer Mehrmetallplatte oder aus einer gekörnten Zink-, Aluminium-, selten Kunststoffplatte; beim Lichtdruck aus einer mit Chromgelatine beschichteten Glasplatte, die druckenden Stellen sind vertieft, wegen der notwendigen chem. Behandlung der Druckplatte wird der Lichtdruck den Flach-D. zugeordnet. Tiefdruck: In die vertieft liegenden druckenden Stellen wird dünnflüssige Farbe eingebracht und die Oberfläche der Druckform durch Rakel wieder gereinigt, worauf der Abdruck erfolgt (Rakeltiefdruck [Raster-Kupfertiefdruck], Linientiefdruck, Stahlstichdruck u. a.). Durchdruck (Sieb-, Schablonen-, Filmdruck, Serigraphie, Silkscreen): Die Druckfarbe wird durch eine Schablone (z. B. aus Papier), die auf der siebartigen Bespannung (z. B. aus Chemieseide) eines Druckrahmens befestigt ist, durch Rakel auf den Bedruckstoff gedrückt.Der Einsatz der elektron. Datenverarbeitung hat zu erhebl. Veränderungen in der Druckvorstufe (Druckformenherstellung) geführt. Bei dem System Computer-to-film werden die digital vorliegenden Text- und Bilddaten im Computer zu kompletten Druckbogen zusammengestellt, im RIP (Abk. für Raster image processor) gerastert und anschließend der Film belichtet und entwickelt. Plattenkopie und -entwicklung erfolgen auf konventionellem Weg. Bei dem System Computer-to-plate enden die digitalen Arbeitsschritte erst bei der Belichtung der Druckplatte außerhalb der Druckmaschine. Es gibt auch bereits Verfahren für Flachdruck, bei denen die Druckplatte direkt in der Druckmaschine bebildert wird.
▣ Literatur:
Stiebner, E. D.u. a.:Drucktechnik heute. Ein Leitfaden. München 21994.
Druckverfahren,Arbeitsweisen und -methoden zur Vervielfältigung zweidimensionaler Vorlagen. Bei älteren D. wird die Druckfarbe von einer Druckform auf den Bedruckstoff durch eine Druckmaschine übertragen; neuere D. nutzen digitale Drucksysteme. Die erstgenannten D. gliedern sich in die Fertigungsphasen Druckformenherstellung und Fortdruck. Nach der Eigenart der Druckform werden vier versch. Druckverfahren unterschieden.
Hochdruck: Alle druckenden Stellen stehen erhaben in einer Ebene, werden eingefärbt und geben die Druckfarbe an den Bedruckstoff ab. Im Buchdruck besteht die Druckform aus Drucktypen und/oder Maschinensatzzeilen, Stereos und Galvanos; beim indirekten Hochdruck (Lettersetdruck) aus einer meist geätzten, rund gebogenen Metallplatte (Wickelplatte); beim Flexodruck (Flexographie, veraltet Anilin-, Anilingummi-, Gummidruck) aus flexiblem Gummi oder Kunststoff, gedruckt wird hierbei mit dünnflüssiger, spirituslösl. Druckfarbe. Flachdruck: Druckende und nicht druckende Druckformenstellen liegen praktisch in einer Ebene. Die Druckform ist chemisch so behandelt, dass sie nur an den druckenden Stellen Farbe annimmt; alle angeführten Flach-D. außer Zink-, Stein- und Lichtdruck sind indirekte D. Im Steindruck (Lithographie) besteht die Druckform aus einem plan geschliffenen Stein aus Solnhofener Kalkschiefer; beim Zinkdruck aus einer fein gekörnten Zinkplatte; beim Offsetdruck und Blechdruck (zum Bedrucken von Blechtafeln) aus einer Mehrmetallplatte oder aus einer gekörnten Zink-, Aluminium-, selten Kunststoffplatte; beim Lichtdruck aus einer mit Chromgelatine beschichteten Glasplatte, die druckenden Stellen sind vertieft, wegen der notwendigen chem. Behandlung der Druckplatte wird der Lichtdruck den Flach-D. zugeordnet. Tiefdruck: In die vertieft liegenden druckenden Stellen wird dünnflüssige Farbe eingebracht und die Oberfläche der Druckform durch Rakel wieder gereinigt, worauf der Abdruck erfolgt (Rakeltiefdruck [Raster-Kupfertiefdruck], Linientiefdruck, Stahlstichdruck u. a.). Durchdruck (Sieb-, Schablonen-, Filmdruck, Serigraphie, Silkscreen): Die Druckfarbe wird durch eine Schablone (z. B. aus Papier), die auf der siebartigen Bespannung (z. B. aus Chemieseide) eines Druckrahmens befestigt ist, durch Rakel auf den Bedruckstoff gedrückt.Der Einsatz der elektron. Datenverarbeitung hat zu erhebl. Veränderungen in der Druckvorstufe (Druckformenherstellung) geführt. Bei dem System Computer-to-film werden die digital vorliegenden Text- und Bilddaten im Computer zu kompletten Druckbogen zusammengestellt, im RIP (Abk. für Raster image processor) gerastert und anschließend der Film belichtet und entwickelt. Plattenkopie und -entwicklung erfolgen auf konventionellem Weg. Bei dem System Computer-to-plate enden die digitalen Arbeitsschritte erst bei der Belichtung der Druckplatte außerhalb der Druckmaschine. Es gibt auch bereits Verfahren für Flachdruck, bei denen die Druckplatte direkt in der Druckmaschine bebildert wird.
▣ Literatur:
Stiebner, E. D.u. a.:Drucktechnik heute. Ein Leitfaden. München 21994.