Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Droste-Hülshoff
Drọste-Hụ̈lshoff,Annette (Anna Elisabeth) Freiin von, Dichterin, * Schloss Hülshoff (bei Münster) 10. 1. 1797 (nach anderen Quellen 12. 1.), ✝ Meersburg 24. 5. 1848; lebte im Münsterland erst auf der Wasserburg Hülshoff, seit 1826 im Rüschhaus bei Nienberge, seit 1846 auf der Meersburg bei ihrem Schwager, dem Germanisten J. von Laßberg. Eine unerfüllte Liebe verband sie mit dem Schriftsteller Levin Schücking. Ihr Werk umfasst Balladen (»Der Knabe im Moor«), Versepen und v. a. die Novelle »Die Judenbuche« (1842); Gedichte erschienen 1838 und 1844, darunter »Mondesaufgang«, »Im Grase«, »Durchwachte Nacht«. Ihre religiösen Jugendgedichte (»Das geistliche Jahr«) und das Romanfragment »Bei uns zu Lande auf dem Lande« wurden erst nach ihrem Tode herausgegeben. Hohe Sensibilität, realist. Beobachtung des scheinbar Bedeutungslosen, die Erfahrung der Bedrohtheit menschl. Daseins durch Naturgewalten verbinden sie mit den anderen großen Dichtern (A. Stifter, E. Mörike) ihrer Epoche. Ihre Sprache vereint Sachlichkeit mit der Kunst, Stimmungen zu vergegenwärtigen.
Ausgaben:Sämtl. Werke, hg. v. B. Plachta u. W. Woesler, 2 Bde. (1994); Werke in einem Bd., hg. v. C. Heselhaus, Neuausg. (1995).
Literatur:
Berglar, P.: A. v. D.-H. Reinbek 70.-73. Tsd. 1992.
Gödden, G.: A. v. D.-H. Leben u. Werk. Eine Dichterchronik. Bern u. a. 1994.
Kraft, H.: A. v. D.-H. Reinbek 11.-14. Tsd. 1996.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Droste-Hülshoff