Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Drei-Schluchten-Staudamm
Drei-Schluchten-Staudamm, geplanter Staudamm im Jangtsekiang, China. Mit den Vorarbeiten zum Bau des größten Staudamms der Erde wurde im Dez. 1994 oberhalb der Stadt Yichang begonnen. Die Talsperre soll 185 m hoch, 2 000 m lang und 300 m dick werden und einen See von etwa 600 km Länge (zw. Sandouping in der Prov. Hubei und Chongqing in der Prov. Sichuan) aufstauen; geplante Kapazität des Wasserkraftwerks: 18 200 MW. Etwa 140 Städte und Dörfer sowie 11 300 ha Ackerland werden überflutet. Erhoffte Vorteile: Vermeidung von Überflutungen im Unterlauf des Jangtsekiangs, Verbesserung der Stromversorgung in Zentralchina, Verbesserung des Gütertransports in der Prov. Sichuan durch Beseitigung der Stromschnellen im Bereich der Drei Schluchten. Noch nicht abzusehen sind die negativen Auswirkungen des auch in China umstrittenen Prestigeobjekts. Ein Bruch der in einem seismisch aktiven Gebiet liegenden Staumauer hätte verheerende Folgen, das Klima könnte sich durch die riesige Wasserfläche verändern, außerdem könnte die mitgeführte Sandfracht des Jangtsekiangs den Stausee bald verstopfen. Eine der schönsten Flusslandschaften Chinas und somit auch Touristenattraktion ginge verloren. Zudem stellt die geplante Zwangsumsiedlung von etwa 1,5 Mio. Menschen eine Verletzung der Menschenrechte dar.
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Ansicht: Drei-Schluchten-Staudamm